Discussion:
Oelloev-Beschlag
(zu alt für eine Antwort)
Anke Spix
2007-01-16 19:07:04 UTC
Permalink
Hallo!

Meiner Warmblutstute Nice geht es zwar recht gut, aber mit ihren vier
weissen Beinen laeuft sie sich z.Zt. auf meinem Lavasand-Paddock etwas
zu sehr die Hufe kurz, v.a. hinten, und beginnt, klamm zu gehen.
Ihr Hufwachstum ist gut, aber die Substanz ist halt relativ weich.
Letztes Jahr ging es wegen dem vielen Schnee besser, auf der Koppel ists
kein Problem. Ausgeritten sind wir letztes Jahr allerdings nicht, da ich
starke Rueckenprobleme hatte und nicht reiten konnte.
Ich ueberlege jetzt, ob ich sie schlicht mit einem normalen
Eisenbeschlag versehen soll oder mit Kunststoff, oder es mit Keralit
versuchen sollte. Keralit habe ich bei einem meiner anderen Pferde
schonmal ausprobiert gehabt, fand es aber schwierig, zu beurteilen, ob
es was gebracht hatte, weil das Hufwachstum und der Abrieb sich gerade
zu der "Versuchszeit" (Fruehling) dauernd veraendert hatten. Trotters
und Marathons hatte ich bei anderen Pferden auch schonmal drauf gehabt,
fand sie aber beide nicht ueberzeugend (zum Fahren), da sich die Zehen
der hinteren Platten bis zum Durchlaufen abgenutzt hatten und die Hufe
auch sehr zum Weiterwerden neigten.
Hat jemand Oelloev-Beschlaege schon einmal ausprobiert und kennt
Vorteile und evtl. "Schwachstellen"? Wie verhalten sie sich bei Schnee
(aufstollen) oder Matsch (ab"saugen")? Wie ist es bei denen mit
Weiterwerden der Hufe?

Gruesse,
Anke,
der es bis zur Equitana zum Informieren noch zu lange dauert

+ Nice,
die alle positiven Eigenschaften eines Warmbluts entwickelt, und nur
manchmal, wenn es ihr gerade in den Kram passt, so tut, als sei sie ein
Warmbloed...
--
Zum Antworten bitte "NoSPAM" aus der Absenderaderesse entfernen.
Ein einfaches reply funktioniert nicht!
Jacqueline Wiedler
2007-01-16 20:45:36 UTC
Permalink
Hallo Anke,
Post by Anke Spix
Meiner Warmblutstute Nice geht es zwar recht gut,
Neues Pferd? :-)
Post by Anke Spix
Hat jemand Oelloev-Beschlaege schon einmal ausprobiert und kennt
Vorteile und evtl. "Schwachstellen"? Wie verhalten sie sich bei Schnee
(aufstollen) oder Matsch (ab"saugen")? Wie ist es bei denen mit
Weiterwerden der Hufe?
Ja, hier. Meine Stute war ein halbes Jahr vorne mit Oellöv beschlagen.

Vorteile:
- griffig auf rutschigem Untergrund (bei uns im Stall ein Thema, weil
der Auslauf teilweise aus leider über die Jahre sehr glatt gewordenen
Verbundsteinen besteht)
- dämpft besser als Eisenbeschlag
- kein Ausweiten der Hufe wie bei anderen Kunststoffbeschlägen, ich
nehme an wegen des Stahlkerns. Rias Hufform war mit Oellöv immer ok, bei
Hippoflex waren die Hufe nach 2 Monaten deutlich weiter geworden und die
Wände fingen an auszuhebeln.

Nachteile:
- der Gummimantel nützt sich relativ schnell ab; dies ist allerdings
abhängig von der Beschaffenheit des Untergrunds, auf dem das Pferd lebt,
und vom Einsatz im Gelände auf "abnutzungsintensiven" Böden wie Asphalt
oder Schotterwegen.
- sehr rutschig auf Schnee, d.h. da geht ohne Stollen absolut nichts,
ist eher schlimmer als mit Eisen. Das rein- und rausfriemeln der Stollen
habe ich persönlich als sehr mühsam empfunden. Aufstollen etwa wie bei
normalen Eisen, d.h. lässt sich mit Hufkitt minimieren. Grip habe ich
nicht ausprobiert, weiss auch nicht, ob das bei Oellöv geht, aber dazu
kann Dir evtl. Tante Google etwas erzählen.
- sie verbiegen sich relativ leicht, wenn sich ein Pferd auf die
vorstehenden Enden der Schenkel tritt. Bei Ria hat der HT den verbogenen
Beschlag einmal abgenommen, zurecht gebogen und wieder aufgenagelt,
einmal hat sie sich das Teil dann gleich ganz abgetreten. Letzteres
kanns aber bei Eisen auch geben.
- teurer als Eisenbeschlag.

Ich würde, wenn ich Ria aus irgendwelchen Gründen wieder beschlagen
wollte/müsste, wohl wieder Oellöv wählen. Ich habe damals nach einem
halben Jahr auf barhuf umgestellt, weil Ria damit keine Probleme hat und
ich mit Hufschuhen gut leben kann. Ausserdem gehe ich nur (je nach
Jahreszeit) 2-4x die Woche ins Gelände und auf Reitplatz und Auslauf
braucht sie keinen Hufschutz.

Viel Glück
Jacqueline
Melanie Kieser
2007-01-22 08:50:43 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Anke Spix
Hat jemand Oelloev-Beschlaege schon einmal ausprobiert und kennt
Vorteile und evtl. "Schwachstellen"?
Ich hatte Oellooevs nur eine Beschlagsperiode lang benutzt, die dann auch
nur 5 statt der normalen 8 Wochen währte... Der Grund: In unserem Offenstall
ist es nicht erlaubt, den Pferden hinten Eisen aufzuziehen wegen der
Verletzungsgefahr, wenn sie sich mal kloppen sollten. Kunststoffeisen oder
Oelloevs sind aber erlaubt. Normal lief mein Dicker hinten ohne Eisen,
höchstens mal bei Wanderritten mit, aber in einem sehr ausreitintensiven
Sommer musste auch hinten was drauf.

Wie Jacqueline schon geschrieben hat, nutzt der Gummibelag schnell ab, dann
schaut das blanke Eisen heraus, was aufgrund der nicht abgerundeten oder
abgenutzten scharfen Kanten bestimmt schöne Schnittwunden bei Kloppereien
nach sich zieht. Warum diese Eisenform bei uns erlaubt ist, normale Eisen
aber nicht, konnte ich bislang leider noch nicht in Erfahrung bringen... "Da
is doch Gummi drum, das is dann nicht so schlimm" kriege ich leider immer
wieder zu hören. Gibt es darüber eigentlich Erkenntnisse? Macht ein Huf mit
gummi-ummanteltem Eisen im Falle eines Treffers weniger kaputt als ein Huf
mit normalem Eisen (jetzt mal angenommen, der Gummi ist noch nicht
abgerieben)??

Verbogene "normale" Eisen hatte ich noch nie, die Oelloevs hingen schon nach
2 Wochen schief und mussten wieder gerichtet werden. Auch sehr schön und in
unserem Stall schon oft vorgekommen: Es bricht gleich ein ganzes Stück Eisen
ab (ca ein Viertel bis ein Drittel). Mein Schmied (der die Oelloevs auch
nicht beschlägt, dafür musste ich zu einem anderen) meinte, dass das
kaltgeschmiedete Eisen einfach brüchiger ist als heissgeschmiedetes und
deshalb nach Verformung leichter bricht. Und heissschmieden ist wegen
Gummimantel offensichtlicherweise nicht drin. Wenn man ein Pferd hat, bei
dem das Eisen nicht grossartig verformt werden muss, dann wird das Problem
wohl nicht so häufig auftreten. Ausserdem kann man die Oelloev-Eisen nur mit
so einer Spezialspannvorrichtung einigermassen schonend verformen. Wenn dein
Schmied sowas nicht hat und einfach nur so dranrumhämmert, kannst Du gleich
halbe Eisen im Auslauf suchen gehen ;-)

Naja, ich war also nicht so begeistert von dem Beschlag und sehe es auch
nicht ein, mehr Geld für irgendwelche neuen, weniger haltbaren Beschläge
auszugeben, wo Pferd und ich mit Eisen doch immer zufrieden waren.

Gruss,
Mel
Katharina Fuhrmann
2007-01-22 18:10:43 UTC
Permalink
Post by Melanie Kieser
wieder zu hören. Gibt es darüber eigentlich Erkenntnisse? Macht ein Huf mit
gummi-ummanteltem Eisen im Falle eines Treffers weniger kaputt als ein Huf
mit normalem Eisen (jetzt mal angenommen, der Gummi ist noch nicht
abgerieben)??
Also nachdem ein _richtiger_ Schlag auch Pferderippen brechen lassen
kann, wage ich das zu bezweifeln. GsD deuten die lieben Pferdchen ja
meist nur an bzw. kloppen sich auf die muskelbepackten Stellen.
Ich hab mein "altes" Pferd jahrelang mit diversen anderen Pferden auf
der Koppel gehabt, die tw. auch hinten beschlagen waren. Da hat es ein
einzigen Mal mit einem Pferd Probleme gegeben, Fazit war eine
hufeisenförmige, kahle Stelle am Popsch und ein leichter Bluterguss. Ich
halte die weitverbreitete Sitte "nur Pferde ohne Beschlag hinten oder
mit Kunststoffbeschlag" bei Herdenhaltung auch für absurd. _Stollen_
würde ich nicht wollen, Widia-Stifte und normale Eisen machen aber
sicher nicht viel mehr kaputt, als die Wucht des Schlages an sich.

Meiner hat sich übrigens dann in der Box und ganz allein das Bein
gebrochen, also hätte selbst einpacken in Watte nichts geholfen. Ich bin
froh, daß er immerhin ein pferdgerechtes Leben führen konnte, obwohl
seine Hufqualität jahrelang hinten Eisen erforderlich gemacht hat.
Post by Melanie Kieser
ab (ca ein Viertel bis ein Drittel). Mein Schmied (der die Oelloevs auch
nicht beschlägt, dafür musste ich zu einem anderen) meinte, dass das
kaltgeschmiedete Eisen einfach brüchiger ist als heissgeschmiedetes und
deshalb nach Verformung leichter bricht.
Kann ich nicht bestätigen. Meiner Pferde werden seit Jahren kalt
beschlagen (wird hier kaum anders gemacht) und ich hatte noch nie ein
gebrochenes Eisen! Ich kann mir allerdings vorstellen, daß das
Innenleben der Öllovs aus billigerem Gussmaterial besteht und es
deswegen zu den Problematik kommt.
Post by Melanie Kieser
Naja, ich war also nicht so begeistert von dem Beschlag und sehe es auch
nicht ein, mehr Geld für irgendwelche neuen, weniger haltbaren Beschläge
auszugeben, wo Pferd und ich mit Eisen doch immer zufrieden waren.
FULL ACK!

Wenn ein Stall sowas von mir verlangt, ist das ein Ausschlußkriterium
für den Stall. Aber nachdem es bei uns in weiter Umgebung eh keinen
vernünftigen[1] Offenstall gibt, ist das nicht so schwer. :-)

Kathi (deren Pferd seit letzten Donnerstag nur noch ein statt zwei Eisen
hat, NATÜRLICH damit GAR NICHT gehen kann und der Schmied hat erst am
Mittwoch Zeit. Naja, das Baby kann eh immer Pausen gebrauchen, geht er
halt Koppel)

[1] Darunter versteh ich einen Offenstall mit Halle, wo die Pferde weder
im Matsch stehen im Winter, noch einfach kein Kraftfutter bekommen, weil
das "zu kompliziert" ist und sich nur von Heu ernähren müssen.
Jacqueline Wiedler
2007-01-22 19:19:38 UTC
Permalink
Post by Katharina Fuhrmann
Widia-Stifte und normale Eisen machen aber
sicher nicht viel mehr kaputt, als die Wucht des Schlages an sich.
Nun ja, bei uns im Stall hat vor Jahren, als da noch beschlagene Pferde
standen, ein Pferd dem anderen mit dem Widiastift das Sprunggelenk
aufgeschlitzt.

Ich bin froh, dass bei uns (Gruppenauslaufstall) keine Pferde hinten
beschlagen sind; ich denke schon, dass dadruch das Verletzungsrisiko ein
bisschen kleiner ist...
Post by Katharina Fuhrmann
Meiner hat sich übrigens dann in der Box und ganz allein das Bein
gebrochen, also hätte selbst einpacken in Watte nichts geholfen.
... aber blöd laufen kanns immer, das ist klar.

Gruss
Jacqueline
Beat Leuppi
2007-01-23 06:32:38 UTC
Permalink
le Mon, 22 Jan 2007 19:10:43 +0100, Katharina Fuhrmann
Post by Katharina Fuhrmann
Also nachdem ein _richtiger_ Schlag auch Pferderippen brechen lassen
kann, wage ich das zu bezweifeln. GsD deuten die lieben Pferdchen ja
meist nur an bzw. kloppen sich auf die muskelbepackten Stellen.
Ich hab mein "altes" Pferd jahrelang mit diversen anderen Pferden auf
der Koppel gehabt, die tw. auch hinten beschlagen waren. Da hat es ein
einzigen Mal mit einem Pferd Probleme gegeben, Fazit war eine
hufeisenförmige, kahle Stelle am Popsch und ein leichter Bluterguss. Ich
halte die weitverbreitete Sitte "nur Pferde ohne Beschlag hinten oder
mit Kunststoffbeschlag" bei Herdenhaltung auch für absurd. _Stollen_
würde ich nicht wollen, Widia-Stifte und normale Eisen machen aber
sicher nicht viel mehr kaputt, als die Wucht des Schlages an sich.
Hier kann ich dir Recht geben.

Ursprünglich wurde bei uns auch verlangt, dass am Tag des
"Alpaufzugs", d.h. wenn die Herde sich das erste Mal nach der
Winterpause wieder auf der grossen Weide trifft, die Eisen hinten weg
sind.

Tatsächlich konnten wir dann einige Kloppereien beobachten, vor allem
mit neu dazu gekommenen Pferden, bis sich die Rangfolge wieder
etabliert hatte. Die Herde umfasste übrigens meist so 25 - 30 Tiere.

Dann, im Jahr 2004, wurde vergessen den Schmied zu bestellen. Und am
Tag der Weide-Eröffnung war dann die grosse Frage, lassen wir sie oder
lassen wir sie nicht? Bis auf einen Besitzer waren wir alle dafür. Der
Sb gab den Pferden am Vorabend etwas weniger zu fressen und am Morgen
kein Kraftfutter, so dass sie wahrscheinlich etwas Hunger hatten.
Für Notfälle postierten sich die Besitzer mit Longierpeitschen auf der
Weide.
Die Bestien wurden dann freigelassen und verteilten sich sofort auf
der Weide, alle ziemlich mit fressen beschäftigt. Erst so nach ein bis
zwei Stunden gab es dann ein paar Rangeleien, bei denen sich die
Hotties auch mal die Ärsche zukehrten, aber alles in sehr begrenztem
Rahmen. Wir mussten kein einziges Mal eingreifen und den ganzen Sommer
durch gab es keine Probleme oder Verletzungen.

Und das wurde 2005 wiederholt, und wieder keine Problem.

Hingegen hatten wir einmal einen Schulterblatt-Bruch (2001) nach einem
Schlag mit einem nicht beschlagenen Huf... es ist also alles relativ!

mfG Beat
unknown
2007-01-23 10:20:12 UTC
Permalink
Hallo, Katharina,

wenn Du eine Hand voll Pferdchen auf 4ha gutem Weideland mit Stacheldraht
umzaeunt haelst, wird meist jahrelang nix passieren.
Passiert dann doch mal was, ists halt besonders haesslich.

Ein Tritt mit Widastift laesst Haut etwas eher platzen, als derselbe ohne.
(und das von Jaqueline erwaehnte Schlitzen, geht nur mit Stift...)
Ein Tritt mit Eisen auf Knochen (ohne Muskeln darueber) laesst etwas eher was
splittern als derselbe barfuss.
Womit ich nicht in Abrede stelle, dass auch barhuf Knochen brechen koennen,
und dass die meisten Tritte nicht zu ernsthaften Verletzungen fuehren,
egal ob mit oder ohne Eisen.

Mit genügend Platz und Futterangebot, einer stabilen Gruppe, ruhigen Temperamenten,
keinen Hengstmanieren (beim Abschlagen aufdringlicher Moechtegernlover
passiert eine Menge, bei enrnsthaften Rangordnungsklaerungen auch), ggf. einer Geschlechtertrennung, keinen Engpaessen (z.B.am Futterplatz, Weg zurueck in
den Stall..) usw. ist die Wahrscheinlichkeit ernsthafter Auseinandersetzungen
& damit, dass was passiert imho recht gering.

Das abzuschaetzen finde ich eher schwierig, zumal in einem Pensionsstall immer
wieder Wechsel stattfinden, Platz nicht umsonst und im Ueberfluss zu haben ist,
je nach Zusammensetzung, Temperamenten, Alter usw.die Gruppendynamik ganz
unterschiedlich ausfallen kann.

Meiner hat beispielsweise seine Kastration wohl noch immer nicht so recht
begriffen, weshalb ich froh bin, dass er hier keine Stuten in der (stabilen)
Weidegruppe hat. Auch echte Antipathien hab ich bei und mit ihm schon erlebt.
Bei den wenigen ernsthaft aggressiven Auseinandersetzungen war ich froh, wenn
keine Eisen im Spiel waren und/oder nix ernsthaftes (nur Prellungen und blutende
Bisswunden) passierte.

Die Eisen abnehmen zu lassen wird imho nicht jegliche Verletzungsmoeglichkeit
ausschliessen, kann aber durchaus eine vernuenftige Massnahme, gerade in
einem Pensionsstall sein.
Wenn man das ablehnt, oder es nicht moeglich ist (Nutzung, Orthopaedie) muss
man ja i.d.R.nicht in so einem Stall einstellen.

Gruss,
christine
Anke Spix
2007-01-23 10:22:25 UTC
Permalink
Katharina Fuhrmann <***@chello.at> wrote:

Hallo!
Post by Katharina Fuhrmann
Post by Melanie Kieser
wieder zu hören. Gibt es darüber eigentlich Erkenntnisse? Macht ein Huf mit
gummi-ummanteltem Eisen im Falle eines Treffers weniger kaputt als ein Huf
mit normalem Eisen (jetzt mal angenommen, der Gummi ist noch nicht
abgerieben)??
Also nachdem ein _richtiger_ Schlag auch Pferderippen brechen lassen
kann, wage ich das zu bezweifeln. ...
Post by Melanie Kieser
Naja, ich war also nicht so begeistert von dem Beschlag und sehe es auch
nicht ein, mehr Geld für irgendwelche neuen, weniger haltbaren Beschläge
auszugeben, wo Pferd und ich mit Eisen doch immer zufrieden waren.
FULL ACK!
Um das nochmal auf die urspruengliche Sache urueckbringen wollte: ich
wollte bei einem Pferd, bei dem ich mir in der Diagnose nicht
100prozentig sicher bin, ob es nicht doch was an der Hufrole haben
*sollte*, bei Auswahlmoeglichkeiten lieber einen Beschlag waehlen, der
einigermassen stossdaempfend ist. Auch deswegen, weil der sehr geringe,
aber fuer den Bewegunsgablauf nicht unwichtige Federungsmechanismus
Hufmechanismus durch jede Art von Beschlag behindert wird, und ein
Pferd, das in einem "Federungsbereich" behindert ist (was Nice im
Schulterbereich deutlich war, welcher auch nach wie vor ein Schwachpunkt
bleibt), sollte wenigstens nicht noch an zweiter Stelle behindert
werden.
Aber das Thema ist durch, denn abgelaufene Oelloev (ohne Gummi) daempfen
auch nicht mehr als Eisen und sind teurer - dann lieber Winterbeschlag,
d.h. Gummi unterm Eisen (Hufgrip) und Vidiastifte in den Naegeln. Zum
Glueck hat Nice bishr noch selten nach irgendeinem Pferd ausgeschlagen.
Aber zunaechst probiere ich es mal mit Keralit. Wenn das nix bringt,
muss eben ein Beschlag her.
Post by Katharina Fuhrmann
[1] Darunter versteh ich einen Offenstall mit Halle, wo die Pferde weder
im Matsch stehen im Winter, noch einfach kein Kraftfutter bekommen, weil
das "zu kompliziert" ist und sich nur von Heu ernähren müssen.
Die Halle haette ich auch gern, den Rest wuerde ich als
selbstverstaendlich ansehen. Allerdings ist "Matschbeseitigung" teuer,
und bei Offenstallhaltung auch nicht unproblematisch, da dann eben jenes
Problem auftreten kann, was ich gerade habe - nicht-matschige
Untergruende sind einfach idR hart und fuehren zu staerkerem Abrieb als
Wiesenboden, womit vielleicht nicht jedes Pferd oder zumindest nicht
unter jeden Umstaenden klar kommt. Ich haette bisher gesagt, "mein"
Auslaufboden waere nahezu ideal, auch gerade, weil er etwas abreibt und
damit gesundes Wachstum harten Horns foerdert, aber eben die Pferde sich
nicht klamm laufen laesst. Ich habe aber gestern gesehen, dass nicht nur
Nice kurze Hufe hat, sondern dass z.B. auch Peter Pan, der an sich gutes
Hufhorn hat, grenzwertig kurzgelaufene Hufe hat - das ist mir in 15
Jahren auf immer dem gleichen Auslauf(typ, er wurde zwischendurch
erneuert) nicht passiert, ich nehme an, dieses Jahr liegt es einfach
einerseits am mangelnden Schnee (Schnee ist nicht ganz so hart ;-)),
andererseits an der starken Naesse, die das Horn aufweicht, womit es
dann leichter abgerieben werden kann.
Tja, Offenstallhaltung ist eben selten einfach... was wiederum fuer
professionelle Offenstalle bedeutet: Die dort eingestellten Pferde
sollten wg. Rangeleien vielleicht besser nicht beschlagen sein, aber
wenn der Boden nicht matschig sein soll, kann es sein, dass Hufschutz
wegen erhoehtem Abrieb einfach unumgaenglich wird. Zumindest zu manchen
Zeiten...

Gruesse,

Anke
--
Zum Antworten bitte "NoSPAM" aus der Absenderaderesse entfernen.
Ein einfaches reply funktioniert nicht!
Jacqueline Wiedler
2007-01-23 19:55:10 UTC
Permalink
Hallo Anke,
Post by Anke Spix
Allerdings ist "Matschbeseitigung" teuer,
und bei Offenstallhaltung auch nicht unproblematisch, da dann eben jenes
Problem auftreten kann, was ich gerade habe - nicht-matschige
Untergruende sind einfach idR hart und fuehren zu staerkerem Abrieb als
Wiesenboden, womit vielleicht nicht jedes Pferd oder zumindest nicht
unter jeden Umstaenden klar kommt. (...)
Tja, Offenstallhaltung ist eben selten einfach... was wiederum fuer
professionelle Offenstalle bedeutet: Die dort eingestellten Pferde
sollten wg. Rangeleien vielleicht besser nicht beschlagen sein, aber
wenn der Boden nicht matschig sein soll, kann es sein, dass Hufschutz
wegen erhoehtem Abrieb einfach unumgaenglich wird.
Muss nicht so sein. Wir haben bei uns drei verschiedene Bodenbeläge:
Verbundsteine, Holzschnitzel und relativ feinen Kies, die letzteren
beiden auf Ecoraster, dh. wird nicht wirklich matschig, der Kies gar
nicht, die Schnitzel nur bei anhaltender Nässe an einzelnen Stellen. Die
Verbundsteine sind relativ glatt, was den Vorteil hat, dass sich der
Abrieb in Grenzen hält, aber die Rutschgefahr umso grösser ist. Deshalb
wurden an der Stelle, wo's die meisten Rangeleien gibt (vor den
Fresständen), zusätzlich Gummimatten ausgelegt. Unsere Stallbetreiber
sagen, sie würden mit den heutigen Erfahrungen Verbundsteine mit etwas
mehr Oberflächenstruktur wählen.

Bei uns sind alle Pferde unbeschlagen und keins hat Probleme mit dem
Abrieb. Bei zuvor beschlagenen Pferden kanns in der Umstellungszeit
schon mal sehr abgelaufene Hufe geben, aber das hat sich bei allen
innert nützlicher Frist gegeben. Einzelne Pferde werden sogar im Gelände
teilweise ohne Hufschutz geritten.

Grüsse
Jacqueline
Melanie Kieser
2007-01-24 09:52:47 UTC
Permalink
Post by Katharina Fuhrmann
Kann ich nicht bestätigen. Meiner Pferde werden seit Jahren kalt
beschlagen (wird hier kaum anders gemacht) und ich hatte noch nie ein
gebrochenes Eisen! Ich kann mir allerdings vorstellen, daß das Innenleben
der Öllovs aus billigerem Gussmaterial besteht und es deswegen zu den
Problematik kommt.
Das klingt auch schlüssig.
Post by Katharina Fuhrmann
Wenn ein Stall sowas von mir verlangt, ist das ein Ausschlußkriterium für
den Stall. Aber nachdem es bei uns in weiter Umgebung eh keinen
vernünftigen[1] Offenstall gibt, ist das nicht so schwer. :-)
Nach einigen Diskussionen hatte ich den Stallbesitzer und die übrigen
Einsteller der bretroffenen Herde soweit, dass ich *ausnahmsweise* **bei
meinem braven Dicken** auch hinten Eisen hätte aufziehen dürfen. Dann kam
leider alles anders, der Dicke ging lahm, nach einem Jahr diverser
Therapien, OP und immer schlechterem Laufen hab ich ihn vor Weihnachten
einschläfern lassen... :-(
Post by Katharina Fuhrmann
[1] Darunter versteh ich einen Offenstall mit Halle, wo die Pferde weder
im Matsch stehen im Winter, noch einfach kein Kraftfutter bekommen, weil
das "zu kompliziert" ist und sich nur von Heu ernähren müssen.
Genau so einer ist das, hier die (zugegebenermassen äusserst rudimentär
gestaltete) Website: http://www.gross-waldhof.de/. Halle, Platz und
Roundpen, 3 Offenstall-Herden (eine Stutenherde, eine Herde für die
"kleinen" Wallache, eine für die "grossen"), Paddockboxen und Innenboxen.
Die Preise von der Website sind nicht mehr ganz aktuell. Kraftfutter gibt
man entweder selbst (zb nach dem Reiten) oder das Pferd wird 1 - 3mal am Tag
aus der Herde geholt und gefüttert (gegen Aufpreis, was aber bei dem Aufwand
auch verständlich ist). Werbung Ende ;-)

Gruss,
Mel

Loading...