Discussion:
Griffelbeinfraktur
(zu alt für eine Antwort)
Brtta Widdig
2004-08-28 18:17:33 UTC
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Hallo zusammen!

Vor zwei Tagen fand ich meinen Wallach mit einem geschwollenen Hinterbein
auf der Weide.
Im Schritt lahmte er kaum, im Trab jedoch sehr stark. Unser TA hat das Bein
direkt geröntgt, leider ist die Diagnose Griffelbeinfraktur,
wohl durch einen Tritt verursacht.
Unser TA möchte es konservativ behandeln, das heißt also erstmal 4 Wochen
Boxenruhe.
Natürlich ist das für ein offenstallgewöhntes Pferd nicht gerade angenehm...
Hat jemand Erfahrung mit dieser Fraktur?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!

Viele Grüße,
Britta (und der jetzt schlecht gelaunte Manolo)
Nicola Trappmann
2004-08-30 08:04:23 UTC
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Hallo Britta!
Ich kann Dich beruhigen, alles wird wieder gut!
Mein Haflinger Tim hatte auch eine Griffelbeinfraktur am Vorderbein, die bei
den Vorbesitzern damals noch nicht einmal erkannt wurde. Erst bei der AKU,
als ich ihn kaufte, fiel dem Tierarzt eine Verdickung am Griffelbein vorne
rechts auf, was er als unbehandelten Bruch definierte. Er sagte mir damals,
vor über sieben Jahren, das die Möglichkeit, dass Tim damit noch einmal
Probleme bekommen sollte, zwar bestünde, nämlich dann, wenn dieses aus der
Fraktur entstandene Überbein sich durch einen Schlag etc. entzünden sollte
und dadurch auf die Sehnen drücken kann. Ich habe Tim immer voll belastet,
habe aufs Springen verzichtet (danach hat er gelahmt), bin mit ihm Distanzen
geritten und er läuft ein paar Stunden am Stück vor der Kutsche. Ich schütze
die Vorderbeine immer mit Gamaschen, damit er sich nicht aus Versehen mit
den Eisen gegen das Überbein schlagen kann, ansonsten verschwende ich
eigentlich keinen Gedanken mehr an die Verletzung.
Wenn Du bei deinem Pferd jetzt direkt behandelst, dann wird er
wahrscheinlich keine Probleme zurück behalten. Klar, Boxenruhe ist mist,
aber dann hast Du auch die Sicherheit, dass er wieder gesund wird. Wenn
alles dennoch schiefgehen sollte, gibt es eine kleine OP, die aber wohl
total problemlos ist. Das hatte der TA mir damals auch gesagt. Danach ist
das Pferd wieder voll belastbar, das Griffelbein ist einer der
überflüssigsten Knochen am Pferd.... Wenn mich nicht alles täuscht, sind das
Überreste der Zehen, die sich im Laufe der Evolution zurückgebildet haben.

Alles Gute,
Nico
Jasmin
2004-08-31 12:03:07 UTC
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Also wie erkennt man sonst noch eine Grifelbeinfraktur? Scheinbar
passiert ja so etwas auch unerkannt?

Folgende Situation, die mir sorgen bereitet:
vor 4 Wochen ca.: Schnittverletzung rechtes Vorderbein recht hoch oben
(fast an der Brust)- starkes Lahmen - Emphysem - Bein darunter
einbandagiert vom TA - Tetanus, Belladonna und Antibiothika - sonst
nichts - 2Tage Boxenruhe (pffff das war hart) - aber bereits am ersten
Tag, war mein Pony wieder voll fit (nach seiner Meinung) - Bandage nach
2 Tagen abgenommen vom Ta, dieser wundert sich über guten Verlauf,
bereitet mich aber vor, dass die Luft unter Gewebe noch sehr lange sein
wird, ich soll massieren etc.. War am WE weg und am Sonntag Abend war
bereits - erfreulicherund erstaunlicher Weise - die Luft weg udn mein
Pony soweit fit! Ich sollte noch 1 Woche stehenlassen udn dann langsam
anfangen! Leider geht er bis heute nicht klar - im Schritt merkt man
ohne Reiter kaum was bis gar nichts - im Trab in Spannung auch nicht,
nur im lockeren ungespannten Trab eine Lahmheit mit leichtem Nicken rechts!

TA war da, meinte Lahmheit muss daraufhin am Linken Bein verursacht sein
... aber nach etlichen (u.a. Osteopathin) anderen Meinungen ist das
einzige Bein, das für ihn empfindlich ist (Abwinkeln) das rechte (also
verletzt gewesene Bein)! Es tut ihm beim Anfassen sonst nichts weh, er
reagiert nicht empfindlich, Hufe o.k. Beugeprobe kein Problem, ncihts
geschwollen, nichts warm...?
Ich muss auch sagen, er ist kein schmerzempfindliches Pferd! Woher der
Schnitt kam, können wir uns auch nicht erklären - Weideunfall?

Nur lange spiele ich mich nicht mehr rum, vom Ta heisst es immer nur 1
Woche schonen dann sollte es gehen!?

Jemand eine Idee?

LG
Jasmin
Katharina Fuhrmann
2004-08-31 12:28:00 UTC
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Post by Jasmin
vor 4 Wochen ca.: Schnittverletzung rechtes Vorderbein recht hoch oben
(fast an der Brust)-
Also das Griffelbein ist links und rechts am Röhrbein, somit fallt das
sozusagen bei "fast an der Brust" schon mal aus. Und wennst dort eine
Fraktur hast, dann hast AFAIK auch immer eine Schwellung, die ja dort
deutlich zu sehen ist.
Post by Jasmin
Nur lange spiele ich mich nicht mehr rum, vom Ta heisst es immer nur 1
Woche schonen dann sollte es gehen!?
Jemand eine Idee?
Anderen TA holen?
Eventuell auf die Klinik zum genau abchecken? Es kann ja natürlich auch
nur durch die Mehrbelastung des anderen Beins wegen des Schnitts
ausgelöst sein. Das kann bis zum Chip alles sein. Aber nach 4(!) Wochen
würd ich das doch genau checken lassen, wenn er noch immer lahmt und
nichts erkennbar ist. Meiner hatte es letztes Jahr umgekehrt: kein
Lahmen, aber ein Cut mit Schwellung, die wochenlang nicht zurückging. Da
war dann echt Verdacht auf Griffelbeinbruch. Seitdem weiß ich auch, daß
man das Griffelbeinköpfchen bei ihm nur deshalb nicht spürt, weil es so
klein ist. :-) Eine Woche nach dem Röngten (ohne weitere Behandlung) war
netürlich wieder alles ok.

Kathi (die zur Not auch einen oder mehrere TÄ im Rum Wien empfehlen kann)
Jasmin
2004-08-31 13:04:06 UTC
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Ich dachte nicht direkt, dass der SChnitt beim Griffelbein ist, aber
dass was ähnlcihes sein könnte bzw. der Schnitt durch Catcherei
entstanden ist, wo eine innere Verletzung mitherging - woanders vielleicht?
Post by Katharina Fuhrmann
Anderen TA holen?
;-) und das sagt eine angehende TÄ! Weisst Du wie ich schon zur Schnecke
gemacht wurde, wegen solcher Ideen (bei vorhergehenden Dingen)? Ich
dachte daran, dass der TA - wenn bis Ende der Woche keine Besserung
eintritt noch eine Chance bekommt und der nächste Weg wäre in die Klinik
(Laab vielleicht ist naheliegender und dort arbeitet eine Bekannte) -
bevor ich mir vorort-Röntgen etc. antue?
Post by Katharina Fuhrmann
Eventuell auf die Klinik zum genau abchecken? Es kann ja natürlich auch
nur durch die Mehrbelastung des anderen Beins wegen des Schnitts
ausgelöst sein. Das kann bis zum Chip alles sein. Aber nach 4(!) Wochen
Das meinte der TA auch, aber akute Lahmheit wegen Emphysem war ja nur 1 Tag?
Wiederum als ich 2 Tage vor einer Woche nicht im Stall war ist es
plötzlich um vieles besser geworden - natürlich der Tag zuvor, wo der TA
kam...dass der mich ja für verrückt hält *g*
Post by Katharina Fuhrmann
klein ist. :-) Eine Woche nach dem Röngten (ohne weitere Behandlung) war
netürlich wieder alles ok.
;-) eh klar! Zeit heilt manchmal besser als Ärzte !

Gut, also ich warte noch bis zum Ende der Woche, weil ich am 17.9. einen
Kurs hätte und ist er bis Ende dieser Woche nicht fit, dann sage ich den
Kurs lieber gleich ab!

Danke LG
jasmin
Edith Loschmidt
2004-08-31 17:08:45 UTC
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Hallo Jasmin,

also solche Lahmheiten, die kaum wahrnehmbar sind, besonders wenn der TA
kommt, habe ich leider des öfteren kennen gelernt. Nachdem du sagst,
dass Hufe ok sind (nicht frisch beschlagen? reagiert nicht auf
abdrücken? auch nicht Hufsohle?), fällt mir zB noch eine beleidigte
Sehne ein. Da muss das Bein nicht unbedingt geschwollen oder warm sein.
Oder ein Muskeleinriss, oder...

Jasmin schrieb:

Ich
Post by Jasmin
dachte daran, dass der TA - wenn bis Ende der Woche keine Besserung
eintritt noch eine Chance bekommt und der nächste Weg wäre in die Klinik
(Laab vielleicht ist naheliegender und dort arbeitet eine Bekannte) -
bevor ich mir vorort-Röntgen etc. antue?
Nur abwarten scheint mir nach 4 Wochen nicht angebracht. Ich würde auch
zur Klinik raten.
Post by Jasmin
Wiederum als ich 2 Tage vor einer Woche nicht im Stall war ist es
plötzlich um vieles besser geworden - natürlich der Tag zuvor, wo der TA
kam...dass der mich ja für verrückt hält *g*
Wichtig wäre es zu sehen, ob das Lahmen beim Reiten stärker oder
schwächer wird. Nachdem es bei Schonung besser geworden ist, ist
anzunehmen, dass es stärker wird. Das heisst, du musst ihn reiten, bevor
du den TA kommen lässt. Wenn du in die Klinik fährst, besprich zuerst,
ob du ihn vorher noch bewegen sollst, oder ob sie ihn kalt sehen wollen.
Post by Jasmin
Post by Katharina Fuhrmann
klein ist. :-) Eine Woche nach dem Röngten (ohne weitere Behandlung)
war netürlich wieder alles ok.
;-) eh klar! Zeit heilt manchmal besser als Ärzte !
ja, das kommt auch oft vor. Wie du es machst, ist es auf alle Fälle
falsch ;-)

Alles Gute deinem Pferdi!

Edith
Jasmin
2004-09-02 07:34:05 UTC
Permalink
Post by Edith Loschmidt
also solche Lahmheiten, die kaum wahrnehmbar sind, besonders wenn der TA
kommt, habe ich leider des öfteren kennen gelernt. Nachdem du sagst,
dass Hufe ok sind (nicht frisch beschlagen? reagiert nicht auf
abdrücken? auch nicht Hufsohle?), fällt mir zB noch eine beleidigte
Sehne ein. Da muss das Bein nicht unbedingt geschwollen oder warm sein.
Oder ein Muskeleinriss, oder...
Ja an so etwas dachte ich auch, irgendwas läuft ja dort vorbei, wo die
Schnittverletzung war - weil die ist nun kaum mehr wahrnehmbar!
Post by Edith Loschmidt
ja, das kommt auch oft vor. Wie du es machst, ist es auf alle Fälle
falsch ;-)
Stimmt - gut, nachdem es zunehmend besser wird...warte ich nun etwas ab!

Danke,

LG
Jasmin

Brtta Widdig
2004-08-31 19:49:43 UTC
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Hallo Nico!

Danke für deine Antwort! Ich bin jetzt doch etwas beruhigter...
Manolo durfte in eine Box mit Paddock umziehen, wo er wesentlich ruhiger
ist.
Jetzt heißt es abwarten! In 2 Wochen ist Röntgenkontrolle.

Viele Grüße (auch an deinen Haflinger Tim), Britta
mh
2004-09-01 15:18:58 UTC
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Hallo Britta,
Post by Brtta Widdig
Vor zwei Tagen fand ich meinen Wallach mit einem geschwollenen Hinterbein
auf der Weide.
Im Schritt lahmte er kaum, im Trab jedoch sehr stark. Unser TA hat das Bein
direkt geröntgt, leider ist die Diagnose Griffelbeinfraktur,
wohl durch einen Tritt verursacht.
Meine Stute bekam in 2002 kurz nach Weideauftrieb ein dickes Überbein
mit einer deutlichen Schwellung des Beins und Druckempfindlichkeit durch
eine Trittverletzung, die sie sich selbst zugefügt hatte, beim Streiten.
Danach ging sie unklar, wehrte sich beim Reiten, lahmte aber nicht
deutlich. Die Röntgenaufnahme zeigte eine Griffelbeinfissur.
Die Stute sollte 6 Wochen nicht gearbeitet werden, durfte aber auf der
Sommerweide bleiben. Danach baute ich sie langsam wieder auf. Sie hatte
nie wieder Probleme damit.
Post by Brtta Widdig
Unser TA möchte es konservativ behandeln, das heißt also erstmal 4 Wochen
Boxenruhe.
Natürlich ist das für ein offenstallgewöhntes Pferd nicht gerade angenehm...
Hat jemand Erfahrung mit dieser Fraktur?
Ich denke, strenge Boxenruhe ist längst überholt. Es hat sich gezeigt,
daß in den meisten Fällen leichte Bewegung für die Heilung vorteilhafter
ist. Zum Glück denkt mein TA da auch sehr fortschrittlich.

Grüße
Maria
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