Discussion:
Plötzliche Fütterung mit Hafer
(zu alt für eine Antwort)
Margit Telohe
2004-12-06 16:57:21 UTC
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Das ist primär eine Frage an die Futter-Experten unter Euch. Eine meiner
Freundinnen hat sich vor ca. 1 Woche ein junges Pferd (4,5) gekauft und in
einem Pensions-/Reitstall untergestellt. Bisher hatte das Pferd wohl täglich
Koppelgang und bekam nur Kraftfutter. Die Vorbesitzerin hatte ihr auch extra
noch gesagt, daß das Pferd keinen Hafer gewohnt sei. In dem neuen Stall hält
sich der Stallbesitzer leider nicht an die Anweisungen meiner Freundin und
füttert dem Pferd jetzt pro Mahlzeit eine Schüppe Hafer und eine Schüppe
Kraftfutter, dazu gibt es noch Heu. Er stellt sich auf den Standpunkt, daß
das Kraftfutter für das Pferd "schlimmer" sei als der Hafer. Meine Frage
dazu: welche Auswirkungen kann die plötzliche Fütterung von Hafer auf das
Pferd haben - insbesondere gesundheitliche? Hat jemand damit Erfahrung? Gibt
es irgendwelche wissenschaftlichen Abhandlungen?

Idiotischerweise kommt das Pferd jetzt auch nicht auf die Weide, weil es
vorne einen leicht überstehenden Korrekturbeschlag hat, den es sich nach
Meinung des Stallbesitzers abtreten könnte. Es ist klar, daß es irgendwann
zuviel Energie haben wird und dann vermutlich leicht explodiert.

Ach ja, bitte keine Kommentare in der Richtung: stellt das Pferd da weg und
wie kann man nur und ich würde dem Kerl etwas erzählen... Und auch bitte
keine Diskussion darüber, daß meine Freundin vielleicht im Moment ein
bißchen dumm ist nicht sofort das Weite zu suchen. Hilfreicher wären da eher
ein paar Ställe im Süden von Münster, mit denen Ihr Erfahrung habt (geht,
geht nicht) (Katje? Ellen?)

Viele Grüße,
Margit - schon ganz gespannt auf die Antworten
Oliver Komhard
2004-12-07 18:07:47 UTC
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Hi Margit!
Post by Margit Telohe
Koppelgang und bekam nur Kraftfutter. Die Vorbesitzerin hatte ihr auch extra
noch gesagt, daß das Pferd keinen Hafer gewohnt sei. In dem neuen Stall hält
sich der Stallbesitzer leider nicht an die Anweisungen meiner Freundin und
füttert dem Pferd jetzt pro Mahlzeit eine Schüppe Hafer und eine Schüppe
Kraftfutter, dazu gibt es noch Heu. Er stellt sich auf den Standpunkt, daß
das Kraftfutter für das Pferd "schlimmer" sei als der Hafer. Meine Frage
dazu: welche Auswirkungen kann die plötzliche Fütterung von Hafer auf das
Pferd haben - insbesondere gesundheitliche? Hat jemand damit
Erfahrung? Gibt
es irgendwelche wissenschaftlichen Abhandlungen?
Wissenschaftliche Abhandlungen speziell dazu sind mir keine bekannt.

Allerdings ist die Frage aus welcher Richtung Du mögliche negative
Auswirkungen des (plötzlichen) Fütterns mit Hafer befürchtest. Was die
Inhaltsstoffe angeht, so steht zu vermuten, daß auch das Kraftfutter
Energie, Eiweiß und Rohfaser haben wird. Ein spezieller Bestandteil des
Hafers, der irgendwelche negativen Auswirkungen haben könnte, wurde
bislang nicht gefunden. Das gilt auch für das vermeintliche "Heißwerden"
mit Hafer. Alle entsprechenden Fütterungsversuche verliefen dort
negativ.

Was die Konsistenz von Hafer angeht, so ist dort höchstens zu
befürchten, daß ein Pferd ganzen Hafer nicht vernünftig kaut und deshalb
ganz schluckt. Einzige Auswirkung ist aber, daß ein großer Teil
unverdaut ausgeschieden wird, d.h. mehr gefüttert werden muß.

Eine Futterumstellung ist zwar immer eine Umstellung, aber bei der
Fütterung von Hafer sehe ich da überhaupt kein Risiko. Die allgemeinen
Regeln hinsichtlich der Ausgewogenheit müssen natürlich eingehalten
werden
Post by Margit Telohe
Idiotischerweise kommt das Pferd jetzt auch nicht auf die Weide, weil es
vorne einen leicht überstehenden Korrekturbeschlag hat, den es sich nach
Meinung des Stallbesitzers abtreten könnte.
? Das ist allerdings unverständlich. Mit guten Hufglocken kann man das
ja wohl in der Regel vermeiden. Wieso zählt in der Frage eigentlich die
Meinung des Stallbesitzers und nicht die des Pferdebesitzers?
Post by Margit Telohe
Es ist klar, daß es irgendwann
zuviel Energie haben wird und dann vermutlich leicht explodiert.
Ja, aber das liegt dann nicht an der Haferfütterung, sondern an dem
Bewegungsmangel. Wenn überhaupt, dann kann man ein Pferd ruhiger
bekommen, wenn man auf jegliches Kraftfutter verzichtet und nur noch
Rauhfutter gibt. Dann hat das Pferd ständig einen randvollen Darm und
ist mit Verdauen statt Rennen beschäftigt. Hafer oder nicht spielt dabei
nur in der Psyche einiger Besitzer eine Rolle.

Gruß,
Oliver
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
Margit Telohe
2004-12-07 11:55:26 UTC
Permalink
Post by Oliver Komhard
Allerdings ist die Frage aus welcher Richtung Du mögliche negative
Auswirkungen des (plötzlichen) Fütterns mit Hafer befürchtest. Was die
Inhaltsstoffe angeht, so steht zu vermuten, daß auch das Kraftfutter
Energie, Eiweiß und Rohfaser haben wird. Ein spezieller Bestandteil des
Hafers, der irgendwelche negativen Auswirkungen haben könnte, wurde
bislang nicht gefunden. Das gilt auch für das vermeintliche "Heißwerden"
mit Hafer. Alle entsprechenden Fütterungsversuche verliefen dort
negativ.
Naja, zumindest ergaben subjekte Beobachtungen zu letzterem ein anderes Bild
(s. posting an Nicola). Ich hatte eher in Richtung Kolikgefahr oder
ähnliches gedacht.
Post by Oliver Komhard
Was die Konsistenz von Hafer angeht, so ist dort höchstens zu
befürchten, daß ein Pferd ganzen Hafer nicht vernünftig kaut und deshalb
ganz schluckt. Einzige Auswirkung ist aber, daß ein großer Teil
unverdaut ausgeschieden wird, d.h. mehr gefüttert werden muß.
Es wird Quetschhafer gefüttert, da sollte das ja wohl nicht ganz so schlimm
sein.
Post by Oliver Komhard
Regeln hinsichtlich der Ausgewogenheit müssen natürlich eingehalten
Der Stallbesitzer kippt dem Pferd nach Gutdünken eine Schüppe Hafer, eine
Schüppe Pellets rein. Was ich so beobachten konnte, scheint er bei jedem
Großpferd annähernd die gleiche Menge reinzukippen. Vermutlich gutes
Augenmaß...
Post by Oliver Komhard
? Das ist allerdings unverständlich. Mit guten Hufglocken kann man das
ja wohl in der Regel vermeiden. Wieso zählt in der Frage eigentlich die
Meinung des Stallbesitzers und nicht die des Pferdebesitzers?
Weil der Stallbesitzer ein A... mit Ohren ist? Was willst Du machen, wenn
der Dein Pferd einfach nicht rausstellt? Meistens kommst Du doch erst abends
und dann ist es zu spät. Letzte Woche kam das Pferd einfach ohne Begründung
nicht raus. Nachfrage ergab, daß er NOCH nicht rauskommt ??? Dann war er
einen Tag draußen (man sah es ganz gut... ;-) ) und am nächsten Tag war der
Hufschmied da. Danach durfte er wegen s.o. nicht mehr raus. Wobei dem
Stallbesitzer es mittelmäßig egal sein kann, wenn das Pferd sich wöchentlich
das Eisen abtritt. Mein Pferd wäre da gar nicht erst eingezogen - aber das
steht momentan nur am Rande zur Diskussion :-(
Gruß, Margit
Norbert Gleissner
2004-12-07 14:31:42 UTC
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Hi Nico

Ich kenne sehr wohl Pferde, die mit Hafer aber auch rein gar nichts tun können.

Zu dem Rest: Wird eben eine Preisfrage gewesen sein: Der Stall ist billig. Und
schon bist Du wieder bei Knut's Beitrag über die Einstallkosten. Viele werden
ihre Pferde in nächster Zeit abgeben. Die ersten Fünf liegen hier gerade vor
mir. Begründung: Ich kann das Futter nicht mehr bezahlen. :-(

Gruß
Norbert
Es gibt nur zweiDinge, die unendlich sind:
Das Universum und die menschliche Dummheit.
Wobei ich mir beim Universum nicht ganz sicher bin.
Albert Einstein
http://www.Triple-D-Ranch.de
Margit Telohe
2004-12-07 18:28:08 UTC
Permalink
Post by Norbert Gleissner
Zu dem Rest: Wird eben eine Preisfrage gewesen sein: Der Stall ist billig. Und
schon bist Du wieder bei Knut's Beitrag über die Einstallkosten. Viele werden
ihre Pferde in nächster Zeit abgeben. Die ersten Fünf liegen hier gerade vor
mir. Begründung: Ich kann das Futter nicht mehr bezahlen. :-(
Norbert, hier machst Du es Dir zu einfach. Nicht jede Entscheidung wird über
den Preis getroffen. Der Stall ist z.B. schon einiges teurer als der Stall,
wo mein Pferd steht. Diese Stall hat auch quasi eine Reitschule angegliedert
und meine Freundin hat dort bisher auch Unterricht genommen. Da es ihr
erstes eigenes Pferd ist und dazu noch ein junges, hat sie eine wahnsinnige
Panik etwas falsch zu machen und ganz alleine mit dem Pferd dazustehen. Daß
sie in dem Stall tatsächlich aber auch etwas verlassen ist und sie das
offenbar noch nicht ganz verstanden hat, ist ein anderes Thema. Aber bitte
schere nicht immer alle Leute über den gleichen "Preiskamm".

Gruß, Margit
Norbert Gleissner
2004-12-07 19:11:48 UTC
Permalink
Hi Margit

Will Dich hier nicht zitieren nur das was Du über den Hof schriebst, hörte sich
nicht nach 5 Sterne an. Daher die Annahme.

Gruß
Norbert
Es gibt nur zweiDinge, die unendlich sind:
Das Universum und die menschliche Dummheit.
Wobei ich mir beim Universum nicht ganz sicher bin.
Albert Einstein
http://www.Triple-D-Ranch.de
Nicola Trappmann
2004-12-07 11:09:51 UTC
Permalink
Hi Margit!
Post by Margit Telohe
In dem neuen Stall hält
sich der Stallbesitzer leider nicht an die Anweisungen meiner Freundin und
füttert dem Pferd jetzt pro Mahlzeit eine Schüppe Hafer und eine Schüppe
Kraftfutter, dazu gibt es noch Heu.
???
Was ist denn in deinen Augen der _Unterschied_ zwischen Kraftfutter und
Hafer? Hafer _ist_ Kraftfutter. Wenn Du jetzt unter Kraftfutter Pellets
verstehst, dann verstehe ich den Standpunkt des Stallbesitzers. Pellets sind
Mist, Du weißt nicht was drin ist, die Zusammensetzung steht meistens nicht
drauf und auch wenn, würde ich mich nicht drauf verlassen. Ich habe neulich
einen Fernsehbericht gesehen, in dem aufgedeckt wurde, dass in Pellets (zwar
für Rinder, aber wer weiß, ob es beim Pferdefutter anders ist) Tiermehl drin
ist... Bääääh! Im Hafer sind alle notwendigen Futterbausteine, damit kann
man nichts falsch machen. Krank wird das Pferd von 2 Schüppchen Hafer am Tag
bestimmt nicht :o)
Laßt die Pellets weg, gebt dem Tier ne Schüppe Hafer und schaut mal, wie
viel Energie es braucht. Dann kann man immer noch mehr oder weniger geben.
Und (nicht böse gemeint!): warum meint eigentlich jeder Pferdebesitzer, dass
er mehr Ahnung vom Füttern hat, als die Stallbetreiber (Landwirte,
Pferdewirte), die in den meisten Fällen schon deutlich mehr
unterschiedlichen Pferden Futter gegeben haben und ihre Entwicklung dabei
beobachten konnten (und zwar täglich!), als die Pferdebesitzer selber. Deine
Freundin hat erst seit einer Woche ein Pferd, das erste Eigene? Natürlich
sollte man niemandem blind vertrauen, aber einen gewissen
Erfahrungsvorsprung sollte man jemandem, der einen Reitstall betreibt, schon
zugestehen.

Gruß
Nico
Margit Telohe
2004-12-07 11:47:52 UTC
Permalink
Post by Nicola Trappmann
???
Was ist denn in deinen Augen der _Unterschied_ zwischen Kraftfutter und
Hafer? Hafer _ist_ Kraftfutter. Wenn Du jetzt unter Kraftfutter Pellets
verstehst, dann verstehe ich den Standpunkt des Stallbesitzers. Pellets sind
Mist, Du weißt nicht was drin ist, die Zusammensetzung steht meistens nicht
drauf und auch wenn, würde ich mich nicht drauf verlassen. Ich habe neulich
einen Fernsehbericht gesehen, in dem aufgedeckt wurde, dass in Pellets (zwar
für Rinder, aber wer weiß, ob es beim Pferdefutter anders ist) Tiermehl drin
ist... Bääääh! Im Hafer sind alle notwendigen Futterbausteine, damit kann
man nichts falsch machen. Krank wird das Pferd von 2 Schüppchen Hafer am Tag
bestimmt nicht :o)
Bei uns wird Kraftfutter oft synonym für Pellets verwendet. Insofern, ja,
ich meinte Pellets. Ich finde es etwas bedenklich, von heute auf morgen so
das Futter zu ändern - vor allem, wenn der Stallbesitzer weiß, daß das Pferd
anders gefüttert worden ist. Übrigens scheint er den Hafer auch nicht so
besonders gut zu vertragen, was vermutlich aber auch auf den Bewegungsmangel
zurückzuführen ist. Vorgestern konnte man ihn zumindest nach der Reitstunde
auf 2 Beinen beobachten.

Bei einer anderen Freundin von mir war es so, daß sie ihrem Pferd, solange
der in reiner Boxenhaltung kombiniert mit stundenweise Weide im Sommer
stand, überhaupt keinen Hafer geben konnte. Der drehte total ab. Jetzt steht
er in einer Offenstallhaltung und braucht den Hafer.
Post by Nicola Trappmann
Freundin hat erst seit einer Woche ein Pferd, das erste Eigene? Natürlich
sollte man niemandem blind vertrauen, aber einen gewissen
Erfahrungsvorsprung sollte man jemandem, der einen Reitstall betreibt, schon
zugestehen.
Ja, es ist ihr erstes eigenes. Erfahrungsvorsprung mag ja wohl sein, aber
ich bin mir sehr sicher, daß weder Du noch ich ihr Pferd so halten würde,
wie der Kerl seine Pferde hält. Auf dem Hof ist aber auch alles windschief.
Die Boxentüren hängen größtenteils komplett schräg, teilweise besteht die
Abtrennung zum Gang nur aus einer Metallstange. Die Weidezäune bestehen
entweder aus windschiefen Holzstämmchen, die sich teilweise auch schon im 45
°-Winkel dem Erdboden annähern oder diesem Gewebeband, was manchmal auch für
E-Zäune verwendet wird (ist aber dann nur 1 Band und auch kein Strom drauf).
Es gibt Boxen, da knallt das Pferd schon fast im Normalzustand mit den Ohren
an die Decke. Warum meine Freundin ihr Pferd da hingestellt hat, ist ein
ganz anderes Thema. Aber zumindest mein Vertrauen in seine Kompetenz ist
eher gering angesetzt.

Gruß, Margit
Nicola Trappmann
2004-12-07 12:59:36 UTC
Permalink
Hi!
Post by Margit Telohe
Bei uns wird Kraftfutter oft synonym für Pellets verwendet. Insofern, ja,
ich meinte Pellets. Ich finde es etwas bedenklich, von heute auf morgen so
das Futter zu ändern - vor allem, wenn der Stallbesitzer weiß, daß das Pferd
anders gefüttert worden ist.
Hafer ist immer besser als Pellets, die Frage ist hier: braucht das Pferd
irgendeine Form von Kraftfutter?
Post by Margit Telohe
Übrigens scheint er den Hafer auch nicht so
besonders gut zu vertragen, was vermutlich aber auch auf den
Bewegungsmangel
Post by Margit Telohe
zurückzuführen ist.
So wird es wohl sein, dann braucht er aber auch keine Pellets!
Post by Margit Telohe
Bei einer anderen Freundin von mir war es so, daß sie ihrem Pferd, solange
der in reiner Boxenhaltung kombiniert mit stundenweise Weide im Sommer
stand, überhaupt keinen Hafer geben konnte. Der drehte total ab. Jetzt steht
er in einer Offenstallhaltung und braucht den Hafer.
Es geht immer noch nicht um den _Hafer_ sondern, ob das Tier Kraftfutter
braucht. Es kommt alles aufs Gleiche raus....
Post by Margit Telohe
Ja, es ist ihr erstes eigenes. Erfahrungsvorsprung mag ja wohl sein, aber
ich bin mir sehr sicher, daß weder Du noch ich ihr Pferd so halten würde,
wie der Kerl seine Pferde hält.
Dann brauchst Du in meinen Augen auch nicht nach der Fütterungsproblematik
zu fragen, sondern mußt deiner Freundin ersthaft ins Gewissen reden.... Und
es kommt dann doch auf die Frage der richtigen Haltung hinaus, diese
Diskussion wird sich wohl nicht vermeiden lassen.
Als mein Vierjähriger im vorletzten Stall nicht rauskam, habe ich das Pferd
noch am gleichen Tag in einen anderen Stall verfrachtet, trotz jahrelanger
Treue zum alten Hof....
Übrigens, Quetschhafer ist auch nicht so optimal, denn die Pferdchen sollen
ruhig den ganzen Hafer gründlich kauen, das hält die Zähne in Schuss, sie
fressen langsamer und die Energie wird langsamer aufgeschlossen. Das was
nicht gekaut wird, kommt eh hinten ungenutzt wieder raus. Ist bei gesunden,
jungen Pferden aber wenig der Fall. Erst wenn die Zähne schlechter werden,
kanns passieren.

Nico
Margit Telohe
2004-12-07 18:37:01 UTC
Permalink
Hi Nico,
Post by Nicola Trappmann
Hafer ist immer besser als Pellets, die Frage ist hier: braucht das Pferd
irgendeine Form von Kraftfutter?
Mir macht die plötzliche Futterumstellung Sorgen. Das Pferd wird jetzt
wieder vermehrt gearbeitet werden und ich denke ja, es braucht Kraftfutter.
Übrigens hast Du in dem Stall nur die Wahl zwischen Heu (kein Problem),
Hafer und Pellets. Sonderwünsche/eigenes Futter wird wohl nicht erfüllt.
Post by Nicola Trappmann
Post by Margit Telohe
Übrigens scheint er den Hafer auch nicht so
besonders gut zu vertragen, was vermutlich aber auch auf den
Bewegungsmangel
Post by Margit Telohe
zurückzuführen ist.
So wird es wohl sein, dann braucht er aber auch keine Pellets!
Ob er die Menge Pellets braucht, die er zur Zeit bekommt ist sicherlich eine
Diskussion wert. Aber nur Heu zu füttern halte ich auch nicht für richtig.
Vermutlich habe ich Dich da aber falsch interpretiert, oder? Ich hatte wohl
auch vergessen zu sagen, daß wir hier über ein Warmblut (1,70 m) reden (wg.
der Menge).
Post by Nicola Trappmann
Post by Margit Telohe
Bei einer anderen Freundin von mir war es so, daß sie ihrem Pferd, solange
der in reiner Boxenhaltung kombiniert mit stundenweise Weide im Sommer
stand, überhaupt keinen Hafer geben konnte. Der drehte total ab. Jetzt
steht
Post by Margit Telohe
er in einer Offenstallhaltung und braucht den Hafer.
Es geht immer noch nicht um den _Hafer_ sondern, ob das Tier Kraftfutter
braucht. Es kommt alles aufs Gleiche raus....
Das Pferd wurde vorher mit einer Mischung aus Heu, Heucobs und Pellets (das
war aber ein anderes als Derby, kann mich aber leider nicht mehr daran
erinnern, welches) ernährt. Dann wollte die Freundin es auf Hafer umstellen,
mit dem Erfolg, daß er in der Halle nur noch Mätzchen machte. Da reichte
schon eine kleine Menge Hafer aus.
Post by Nicola Trappmann
Post by Margit Telohe
Ja, es ist ihr erstes eigenes. Erfahrungsvorsprung mag ja wohl sein, aber
ich bin mir sehr sicher, daß weder Du noch ich ihr Pferd so halten würde,
wie der Kerl seine Pferde hält.
Dann brauchst Du in meinen Augen auch nicht nach der Fütterungsproblematik
zu fragen, sondern mußt deiner Freundin ersthaft ins Gewissen reden.... Und
es kommt dann doch auf die Frage der richtigen Haltung hinaus, diese
Diskussion wird sich wohl nicht vermeiden lassen.
Was meinst Du, was ich seit letztem Montag mache? Leider habe ich im Moment
nicht die Zeit, mit ihr die Höfe in der Umgegend abzuklappern (4 Augen sehen
mehr als 2). Ich weiß auch nicht, warum manchmal andere Gründe wichtiger zu
sein scheinen als das Wohl des Pferdes - und wir reden hier nicht über den
Preis.

Für mich ist dieser Hof völlig undiskutabel. Hätte einer von Euch aber noch
ein paar Kommentare dazu, daß eine plötzliche Umstellung auf Hafer unter
Umständen mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist, wäre das ein weiteres
Argument gewesen um ihr noch mal klarer vor Augen zu führen, daß sie sich so
keinen Gefallen tut.

Gruß, Margit
Gabi Bendorf
2004-12-08 00:34:19 UTC
Permalink
Post by Margit Telohe
Für mich ist dieser Hof völlig undiskutabel. Hätte einer von Euch aber noch
ein paar Kommentare dazu, daß eine plötzliche Umstellung auf Hafer unter
Umständen mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist, wäre das ein weiteres
Argument gewesen um ihr noch mal klarer vor Augen zu führen, daß sie sich so
keinen Gefallen tut.
Hi Margit,
jede plötzliche Futterumstellung kann ein gesundheitliches Risiko für
das Pferd bedeuten. Ein verantwortungsvoller Stallbesitzer läßt sich von
dem Neueinsteller das bisherige Futter mitbringen, was er nach und nach
mit dem neuen Futter vermischt. Offensichtlich scheint dem
Stallbesitzer Deiner Freundin nicht viel an dem Wohlergehen der Pferde
zu liegen, was an sich schon bedenklich ist.
Es scheint so, daß das Pferd zuvor sehr Eiweißarm gefüttert wurde.
Eiweißüberschuß kann tatsächlich für das Pferd gefährlich werden. Das
erste Alarmsignal sind angelaufene dicke Beine im Fesselbereich. Je
länger das Pferd bewegt werden muß, bis die Beine wieder abschwellen um
so höher ist die Gefahr, daß das Pferd bald an Hufrehe erkrankt. Bei
unregelmäßiger Bewegung (z.B. ein wöchentlicher Stehtag)droht
Kreuzverschlag.
Olaf Ulrich
2004-12-08 11:06:24 UTC
Permalink
Jede plötzliche Futterumstellung kann
ein gesundheitliches Risiko für das
Pferd bedeuten.
So ist es. Wenn nun aber die (eigentlich zu plötzliche)
Futterumstellung bis heute keine Probleme wie etwa
Durchfall oder Kolik geschaffen hat, dann ist das Thema
für dieses Pferd jetzt "gegessen" -- im wahrsten Sinne
des Wortes ;-)
Ein verantwortungsvoller Stallbesitzer
läßt sich von dem Neueinsteller das
bisherige Futter mitbringen, was er nach
und nach mit dem neuen Futter vermischt.
Das wäre ideal, läßt sich aber in der Praxis normalerweise
nicht realisieren, wegen des Arbeits- und Organisations-
aufwandes. Ich finde, für so eine geregelte, allmähliche
Futterumstellung ist allein der Pferdebesitzer zuständig,
nicht der Stallbesitzer. Letzterer sollte sich nur dem Anlie-
gen des Pferdebesitzers nicht gerade in den Weg stellen --
aber die eigentliche Arbeit des Umstellens kann er nicht
leisten.

Im übrigen ist im vorliegenden Spezialfall -- Umstellung
der Fütterung von nur Pellets auf Hafer plus Pellets -- das
Ausmaß der Umstellung gar nicht soo schlimm, weil die
Pellets höchstwahrscheinlich auch schon Hafer enthielten
(oder waren es explizit "haferfreie" Pellets?).
Eiweißüberschuß kann tatsächlich
für das Pferd gefährlich werden. Das
erste Alarmsignal sind angelaufene
dicke Beine im Fesselbereich.
Daß das ein Märchen ist, sollte sich aber allmählich auch
in Freizeitreiterkreisen herumgesprochen haben. Viel zuviel
Eiweiß ist auf Dauer sicher nicht gesund, doch *so* hohe
Eiweißmengen kann ein Pferd in der Praxis gar nicht zu sich
nehmen, ohne zuvor andere Überfütterungsprobleme zu be-
kommen. Angelaufene Beine gehen nicht auf zu viel Eiweiß,
sondern auf zu viele Kohlehydrate und zu wenig Bewegung
zurück.

Unter anderem grad deswegen ist Hafer ja von allen Kraft-
futterarten die für Pferde verträglichste, besonders für gering
belastete -- weil sie ihnen die benötigten Eiweißmengen in gut
verträglicher Form zuführt, ohne gleichzeitig allzu viele Kohle-
hydrate mitzubringen.
[Der Stallbesitzer] stellt sich auf den
Standpunkt, daß das Kraftfutter für
das Pferd "schlimmer" sei als der Hafer.
Da hat er grundsätzlich ja auch völlig recht. Nur eine etwas
vorsichtigere Umstellung wäre trotzdem wünschenswert
gewesen ...

Olaf
Catja Pafort
2004-12-07 23:35:13 UTC
Permalink
Post by Nicola Trappmann
Hafer _ist_ Kraftfutter. Wenn Du jetzt unter Kraftfutter Pellets
verstehst, dann verstehe ich den Standpunkt des Stallbesitzers. Pellets sind
Mist, Du weißt nicht was drin ist, die Zusammensetzung steht meistens nicht
drauf und auch wenn, würde ich mich nicht drauf verlassen.
Das haengt vom Hersteller ab. Billigpellets sind garantierter Mist,
andere - und 'Muesli'mischungen denen man ansieht, was drin ist, sind
nicht unbedingt schlecht. Und gibt Dir eine gewisse Konsistenz in der
Zusammensetzung, gerade, was den Energiegehalt angeht.
Post by Nicola Trappmann
Im Hafer sind alle notwendigen Futterbausteine, damit kann
man nichts falsch machen.
Man kann schon. Warum 'braucht' das Pferd Zufutter? Und muss es gerade
der doch recht energiehaltige Hafer sein?

Im unguenstigsten Fall 'sticht' der Hafer das Pferd. Das muss nicht
unbedingt ein zuviel an Energie sein (das wirkt sich natuerlich auch
aus), sondern _kann_ eine Unvertraeglichkeit sein. Ich habe ein Pferd
gekannt, dass auch bei kleinen Hafergaben zum hochnervoesen
Nervenbuendel wurde; andere Futtersorten jedoch gut vertrug. Meiner
reagiert auf Alfalfa - Hafer ist kein Problem.
Post by Nicola Trappmann
Krank wird das Pferd von 2 Schüppchen Hafer am Tag
bestimmt nicht :o)
Uebernimmst Du den Tierarzt? Ob Kraftfutter einem Pferd schadet, kommt
immer auf die individuellen Umstaende an - Futterzustand, was es sonst
noch kriegt, Bewegung. Mit solch Allgemeinaussagen a la 'was er kriegt,
schad ihm garantiert nicht' waere ich vorsichtig.

Und ueberhaupt, was ist eine 'Schueppe'? Die reichen ja auch von 1-3
Pfund, in meiner Erfahrung...
Post by Nicola Trappmann
Laßt die Pellets weg, gebt dem Tier ne Schüppe Hafer und schaut mal, wie
viel Energie es braucht. Dann kann man immer noch mehr oder weniger geben.
Persoehnlich fange ich mit wenig Kraftfutter an und gebe dann mehr.
Post by Nicola Trappmann
Und (nicht böse gemeint!): warum meint eigentlich jeder Pferdebesitzer, dass
er mehr Ahnung vom Füttern hat, als die Stallbetreiber (Landwirte,
Pferdewirte), die in den meisten Fällen schon deutlich mehr
unterschiedlichen Pferden Futter gegeben haben und ihre Entwicklung dabei
beobachten konnten (und zwar täglich!), als die Pferdebesitzer selber.
Viele Landwirte fuettern Arbeitspferde; andere Stallbetreiber
Sportpferde - mit anderen Worten, sie rechnen damit, dass das Pferd
wesentlich mehr Arbeit tut als dann tatsaechlich die Sache ist. Was oft
zur Ueberfuetterung fuehrt. Und in vielen Pensionsstaellen sieht der
Futtermeister das Pferd nicht ohne Decke, _kann_ seinen Futterzustand im
Winter also gar nicht abschaetzen. Er fuettert, was man ihm sagt; und
stimmt die Futtermenge nicht darauf ab, ob das Pferd den ganzen Tag im
Regen gefroren hat, oder stark gearbeitet hat, oder den Uebermut
kraeftig rauslaesst, alles Dinge, die ein Pferdebesitzer
beruecksichtigen mag.
Post by Nicola Trappmann
Deine
Freundin hat erst seit einer Woche ein Pferd, das erste Eigene? Natürlich
sollte man niemandem blind vertrauen, aber einen gewissen
Erfahrungsvorsprung sollte man jemandem, der einen Reitstall betreibt, schon
zugestehen.
Aber nie blind, dafuer gibt's viel zu viele Idioten - um sich einen
Stall zu kaufen, braucht man genausowenig Ahnung wie zum Pferdekauf.

Und in diesem Fall scheint es dem Stallbesitzer an vielen Ecken zu
fehlen; da wuerde ich ihm die Fuetterung auch nicht anvertrauen wollen.
Und warum sollte _diese_ Stallbesitzer, der das Pferd nicht kennt,
*mehr* Ahnung haben, als die Vorbesitzer?

Catja
und der Count
Nicola Trappmann
2004-12-08 08:26:21 UTC
Permalink
Hi!
Post by Catja Pafort
Uebernimmst Du den Tierarzt? Ob Kraftfutter einem Pferd schadet, kommt
immer auf die individuellen Umstaende an - Futterzustand, was es sonst
noch kriegt, Bewegung. Mit solch Allgemeinaussagen a la 'was er kriegt,
schad ihm garantiert nicht' waere ich vorsichtig.
Ok, ich gehe immer von unseren Rössern aus, die sich 24 Stunden am Tag
bewegen und jeder minimum 4 Pfund Hafer am Tag bekommt... Dass es leider
immer noch Pferde gibt, die nicht unbedingt artgerecht gehalten werden, habe
ich in meiner Aussage dummerweise nicht berücksichtigt. Ich denke aber
trotzdem, dass Hafer immer noch das bessere Futter als Pellets sind, dann
lieber nur eine Handvoll Hafer als dieses Mischzeug....
Post by Catja Pafort
Und ueberhaupt, was ist eine 'Schueppe'? Die reichen ja auch von 1-3
Pfund, in meiner Erfahrung...
Das ist das Problem, das ist richtig... Ich bin jetzt aber von ca. 1 Liter
ausgegangen, als von 520-550 Gramm. Bei einem 1,70-Warmblut sollte das nicht
so das Problem sein, es sei denn es arbeitet wirklich _gar nicht_.
Post by Catja Pafort
Und in vielen Pensionsstaellen sieht der
Futtermeister das Pferd nicht ohne Decke, _kann_ seinen Futterzustand im
Winter also gar nicht abschaetzen. Er fuettert, was man ihm sagt; und
stimmt die Futtermenge nicht darauf ab, ob das Pferd den ganzen Tag im
Regen gefroren hat, oder stark gearbeitet hat, oder den Uebermut
kraeftig rauslaesst, alles Dinge, die ein Pferdebesitzer
beruecksichtigen mag.
Wie bitte? Er sieht die Pferde nicht ohne Decke?? Bin ich wirklich so naiv,
oder habe ich einfach nur Glück gehabt mit meinen Ställen? Jetzt
verallgemeinerst Du aber... Ich jedenfalls vertraue meinen Stallbetreiber
die Fütterei an, da er meine Pferde eben jeden Tag sieht, was ich leider
nicht immer schaffe!
Post by Catja Pafort
Aber nie blind, dafuer gibt's viel zu viele Idioten - um sich einen
Stall zu kaufen, braucht man genausowenig Ahnung wie zum Pferdekauf.
Genau das sagte ich: nicht blind vertrauen....
Post by Catja Pafort
Und in diesem Fall scheint es dem Stallbesitzer an vielen Ecken zu
fehlen; da wuerde ich ihm die Fuetterung auch nicht anvertrauen wollen.
Und warum sollte _diese_ Stallbesitzer, der das Pferd nicht kennt,
*mehr* Ahnung haben, als die Vorbesitzer?
Gut, das ist in _diesem Fall_ vielleicht richtig, aber kennt ein frisch
gebackener Pferdebesitzer immer gleich alle Fütterungsregeln aus dem
eff-eff?

Was die 'Vorbesitzer' angeht, ich nenne gerne das Beispiel aus der
Hundezucht: viele Züchter raten einem, gerade bei großen Hunden, dass die
Welpen in den ersten Lebensmonaten nicht viel laufen sollen, bloß keine
Treppen und mit der Erziehung sollte man auch erst mit einem halben Jahr
anfangen. Wenn man das befolgt, hat der Welpe schon das ganze Haus
auseinandergenommen.... Wenn ich an unsere jetzt 14 Monate alte Hündin
denke, die brauchte von Anfang an jeden Tag einen ordentlichen Spaziergang
und die Erziehung beginnt ab der ersten Minute, auch wenn der Welpe noch so
niedlich ist.... Was ich damit sagen will: hat der Vorbesitzer immer recht?
Kritisch hinterfragen ist das Stichwort!

Gruß
Nico
Catja Pafort
2004-12-08 22:26:57 UTC
Permalink
Post by Nicola Trappmann
Post by Catja Pafort
Uebernimmst Du den Tierarzt? Ob Kraftfutter einem Pferd schadet, kommt
immer auf die individuellen Umstaende an - Futterzustand, was es sonst
noch kriegt, Bewegung. Mit solch Allgemeinaussagen a la 'was er kriegt,
schad ihm garantiert nicht' waere ich vorsichtig.
Ok, ich gehe immer von unseren Rössern aus, die sich 24 Stunden am Tag
bewegen und jeder minimum 4 Pfund Hafer am Tag bekommt... Dass es leider
immer noch Pferde gibt, die nicht unbedingt artgerecht gehalten werden, habe
ich in meiner Aussage dummerweise nicht berücksichtigt. Ich denke aber
trotzdem, dass Hafer immer noch das bessere Futter als Pellets sind, dann
lieber nur eine Handvoll Hafer als dieses Mischzeug....
Na ja, ich gebe 'dieses Mischzeug' (was leicht zu kriegen ist, _guter_
Hafer hingegen nicht, aber auch nur eine Handvoll (1,63 Blueter, der
wenig arbeitet)
Post by Nicola Trappmann
Post by Catja Pafort
Und ueberhaupt, was ist eine 'Schueppe'? Die reichen ja auch von 1-3
Pfund, in meiner Erfahrung...
Das ist das Problem, das ist richtig... Ich bin jetzt aber von ca. 1 Liter
ausgegangen, als von 520-550 Gramm. Bei einem 1,70-Warmblut sollte das nicht
so das Problem sein, es sei denn es arbeitet wirklich _gar nicht_.
Je nachdem, wieviel Heu/Heulage sie bekommen, kriegen die Pferde bei uns
am Hof - auch die, die taeglich geritten werden und ein bisserl springen
etc - kein oder handvollweise Kraftfutter.
Post by Nicola Trappmann
Post by Catja Pafort
Und in vielen Pensionsstaellen sieht der
Futtermeister das Pferd nicht ohne Decke, _kann_ seinen Futterzustand im
Winter also gar nicht abschaetzen. Er fuettert, was man ihm sagt; und
stimmt die Futtermenge nicht darauf ab, ob das Pferd den ganzen Tag im
Regen gefroren hat, oder stark gearbeitet hat, oder den Uebermut
kraeftig rauslaesst, alles Dinge, die ein Pferdebesitzer
beruecksichtigen mag.
Wie bitte? Er sieht die Pferde nicht ohne Decke?? Bin ich wirklich so naiv,
oder habe ich einfach nur Glück gehabt mit meinen Ställen?
Das habe ich leider mehr als einmal erlebt, dass ich anmahnen musste,
das Futter dem Futterzustand anzumessen. Meinen habe ich gerademal zwei
Wochen in Vollpension gehabt - danach bekam ich einen Rollmops wieder.
"Du hattest doch gesagt, er kriegt x." "Ja.
x-wenn-aufgestallt-und-gestresst. Nicht x wenn auf der Weide und
ausgeglichen." "Ja, aber wir wollten das Futter nicht aendern." AAAARGH.
In groesseren Staellen habe ich oft erlebt, dass es Leute gibt, die nur
morgens fuettern und misten, oder nur fuettern und die Pferde - und
deren Arbeitspensum - ansonsten gar nicht kennen. Die schuetten nur
rein, was auf der Tafel steht, und was auf der Tafel steht bestimmt Gott
weiss wer. Oder der Stallbetreiber knappst mit dem Futter, weswegen der
Besitzer zufuettert (auch, damit alle Puelverlein gegeben werden), was
wiederum den Stallbesitzer verleitet, weniger zu geben, da der Gaul ja
eh' was kriegt...

Und ich denke, das hat mit Glueck nicht unbedingt was zu tun - Du suchst
Dir Deine Staelle sicher genauestens aus ;-)
Post by Nicola Trappmann
Jetzt
verallgemeinerst Du aber... Ich jedenfalls vertraue meinen Stallbetreiber
die Fütterei an, da er meine Pferde eben jeden Tag sieht, was ich leider
nicht immer schaffe!
Wenn Du sojemanden hast, klasse. Ich habe zuviel Murks erlebt, um
Stallbesitzern 'im Allgemeinen' zu trauen. (Das heftigste war nicht
einmal die Fuetterung. Das heftigste war der alteingesessene echte
Pferdemensch, der meinte Stuten sollten Fohlen bekommen - und die
Schulpferde mit dem Reithengst meiner Freundin deckte, wenn morgens im
Stall nix los war. Und meine Freundin sich wunderte, warum ihr
normalerweise so braver Hengst neuerdings total durch den Wind war.
Post by Nicola Trappmann
Post by Catja Pafort
Und in diesem Fall scheint es dem Stallbesitzer an vielen Ecken zu
fehlen; da wuerde ich ihm die Fuetterung auch nicht anvertrauen wollen.
Und warum sollte _diese_ Stallbesitzer, der das Pferd nicht kennt,
*mehr* Ahnung haben, als die Vorbesitzer?
Gut, das ist in _diesem Fall_ vielleicht richtig, aber kennt ein frisch
gebackener Pferdebesitzer immer gleich alle Fütterungsregeln aus dem
eff-eff?
Hoffentlich kennt er Grundregeln, und sucht sich Hilfe. Ist so oder so
eine miese Geschichte, ganz wie mit den Bereitern - wer nur selber
macht, macht oft Murks, wer dem Falschen vertraut, macht auch Murks - da
hilft nur Menschenverstand, viel hinterfragen, immer den Finger am Puls
halten und kritisch bleiben.

Ich jedenfalls bin mit DIY sehr zufrieden - wenn der Stall morgens
(gegen Aufpreis) fuettert, dann Futter dass ich zusammengemischt habe,
oder nach meinem Plan.

Catja
und der Count
Olaf Ulrich
2004-12-08 14:48:50 UTC
Permalink
Post by Catja Pafort
Post by Nicola Trappmann
Im Hafer sind alle notwendigen Futterbausteine,
damit kann man nichts falsch machen.
Man kann schon.
In der Tat -- man macht damit generell (von Spezialfällen
abgesehen) weniger falsch als mit jedem anderen Kraft-
futter ... doch daß man damit *gar nichts* falsch machen
könne, ist doch etwas naiv ...
Post by Catja Pafort
Und muß es gerade der doch
recht energiehaltige Hafer sein?
Catja, ich bitte dich! Hatten wir in der jüngeren Vergangen-
heit denn nicht genug Diskussionen zu diesem Thema? Du
solltest mittlerweile wissen, daß Hafer von allen Kraftfutter-
arten grad diejenige mit vergleichsweise *niedrigem* Energie-
gehalt ist. Jedes Müsli ist energiereicher.
Post by Catja Pafort
Im ungünstigsten Fall "sticht"
der Hafer das Pferd.
Kann schon sein. In diesem Falle braucht das Pferd mehr
zu tun. Oder weniger Hafer, oder gar keinen. Der Wechsel
auf ein anderes Kraftfutter hingegen ist keine Lösung ... denn
wenn der Hafer "sticht", dann sticht jedes andere Kraftfutter
erst recht (wie Margits Stallbesitzer -- zu recht -- auch schon
andeutete).
Post by Catja Pafort
Das muß nicht unbedingt ein zuviel an
Energie sein [...], sondern _kann_ eine
Unverträglichkeit sein.
Ja, *kann*. Doch das kommt seehr selten vor -- für jedes
Pferd, das keinen Hafer verträgt, gibt's viele, viele, die irgend-
etwa anderes nicht vertragen. Hafer ist von allen Kraftfutter-
arten das für Pferde am besten verträgliche. Die allermeisten
Leute, die behaupten, ihr Pferde vertrüge keinen Hafer, bilden
sich das nur ein.

Olaf
Stefan Ungemach
2004-12-08 16:31:29 UTC
Permalink
Post by Olaf Ulrich
solltest mittlerweile wissen, daß Hafer von allen Kraftfutter-
arten grad diejenige mit vergleichsweise *niedrigem* Energie-
gehalt ist. Jedes Müsli ist energiereicher.
Und jede Standardmischung (nicht die diversen Spezialmüslis für den
Endverbraucher, sondern die in grossen Mengen an Stallbesitzer
vertriebenen "Normalpellets" - Eggersmann Kombi, Raiffeisen Kombi,
Spillers etc.) ist *energieaermer*. Um 4 bis 27(!) Prozent...
Post by Olaf Ulrich
Kann schon sein. In diesem Falle braucht das Pferd mehr
zu tun. Oder weniger Hafer, oder gar keinen. Der Wechsel
auf ein anderes Kraftfutter hingegen ist keine Lösung ... denn
wenn der Hafer "sticht", dann sticht jedes andere Kraftfutter
erst recht (wie Margits Stallbesitzer -- zu recht -- auch schon
andeutete).
Wenn's denn bloss so einfach waere. Sicherlich hat die im Futter
enthaltene Netto-Energiemenge etwas mit dem Verhalten des Pferdes zu
tun (und sein Arbeitspensum bestimmt den Bedarf) - aber das gilt auch
fuer ganz andere Faktoren. Verdaulichkeit (Dauer, benoetigter
Energieaufwand) und Aufnahme (Geschwindigkeit, Zerkleinerungsaufwand,
Geschmack) sind nur zwei davon.

Pferde sind genauso Individuen wie Menschen (die vertragen auch nicht
alles gleich gut, fressen's gleich gerne und zeigen ein mit irgendeinem
Nahrungsbestandteil linear zusammenhaengendes, *gleichartiges*,
Verhalten). Auch wenn die diversen Element- und Naehrstoffverhaeltnisse
stimmen und Energiebilanz zur Arbeit passt (*beides* ist natuerlich
Voraussetzung fuer weitere Experimente), kann man in der Praxis sogar
ganz erheblich am Verhalten der Pferde drehen, indem man lediglich die
Zusammensetzung der Kraftfuttergabe aendert.

Es empfiehlt sich natuerlich, hierbei nicht wild herumzuprobieren,
sondern auf die erfahrene Leute (keine herumreisenden Experten, sondern
Leute mit jahrzehntelanger Fuetterungspraxis und konstant erfolgreichen
Pferden) zu setzen, denn deren Kompetenz erwirbt man mit noch so viel
Tabellenstudium nicht. Ich kenne z.B. so einen, der in >40 Jahren
Dutzende Traber und Springpferde zu unzaehligen Siegen gefuehrt hat -
das ist unser Stallbetreiber. Und obwohl bei dem sowieso alle Pferde
proper aussehen, haben seine Tips bisher noch jedesmal
erstaunlicherweise genau das gewuenschte bzw. prophezeite Verhalten
gezeitigt - dabei hat der in senem Leben noch nie eine
Naehrstofftabelle (oder die Cavallo <SCNR>) gelesen.


Gruss
Stefan
--
Stefan Ungemach (www.ungemachdata.de)

"Die Intelligenz auf der Erde ist eine Konstante. Nur die Bevölkerung
wächst..."
Oliver Komhard
2004-12-09 00:41:00 UTC
Permalink
Hi Stefan
Post by Stefan Ungemach
Post by Olaf Ulrich
solltest mittlerweile wissen, daß Hafer von allen Kraftfutter-
arten grad diejenige mit vergleichsweise *niedrigem* Energie-
gehalt ist. Jedes Müsli ist energiereicher.
Und jede Standardmischung (nicht die diversen Spezialmüslis für den
Endverbraucher, sondern die in grossen Mengen an Stallbesitzer
vertriebenen "Normalpellets" - Eggersmann Kombi, Raiffeisen Kombi,
Spillers etc.) ist *energieaermer*. Um 4 bis 27(!) Prozent...
Äh, Moment mal. Bleiben wir gerade doch bei Eggersmann Kombi, da habe
ich nämlich den Waschzettel griffbereit. Die Pellets enthalten 9.5 MJ
Energie und 75 g vRP, verglichen mit Hafer (11,5 / 85) also insgesamt
weniger an Energie *und* Eiweiß, dafür mehr Rohfaser. Es besteht zu 65 %
aus Kleien, dazu Grünmehl für die farbe und Zuckerrübenmelasse für
Geschmack und Zusammenhalt. Der Vorteil ist die Mineralisierung und die
einfache Fütterung. Das es aber irgendeinen sonstigen Vorteil gäbe, der
diese Pellets notwendig machte, wäre zu zeigen. Ich hätte zwar keine
Bedenken das zu füttern, würde dem aber auch nicht nachweinen.
Post by Stefan Ungemach
Pferde sind genauso Individuen wie Menschen (die vertragen auch nicht
alles gleich gut, fressen's gleich gerne und zeigen ein mit irgendeinem
Nahrungsbestandteil linear zusammenhaengendes, *gleichartiges*,
Verhalten).
jau, so gibt es z.B. Menschen, die keine Kirschen vertragen. Wenn diese
Kirschen essen, zeigen sie alle Zeichen einer Allergie. Ich kenne aber
niemanden, der nach dem Verzehr von Kirschkuchen unkontrollierbar wäre
oder überragende Sportleistungen zeigte, so wie es von Hafer behauptet
wird --- individuell hin oder her :-)
Post by Stefan Ungemach
Auch wenn die diversen Element- und Naehrstoffverhaeltnisse
stimmen und Energiebilanz zur Arbeit passt (*beides* ist natuerlich
Voraussetzung fuer weitere Experimente), kann man in der Praxis sogar
ganz erheblich am Verhalten der Pferde drehen, indem man lediglich die
Zusammensetzung der Kraftfuttergabe aendert.
Du meinst also, zwei *Kraft*futterrationen ( Raufutter bleibt also
konstant), die beide hinsichtlich des Nährstoffgehaltes gleich sind,
würden das Verhalten des Pferdes beinflussen, ohne das anregende Stoffe
wie z.B. in angekeimter Gerste im Spiel wären? Wie gesagt,
Fütterungsversuche an der TiHo Hannover bezüglich Hafer gingen laut
Meyer/Koenen negativ aus. Und obwohl Kraftfuttermittelhersteller gerade
mit dieser These werben: Solange es im wissenschflich bestens
begeleiteten Humansport üblich ist, zur Wettkampfvorbereitung schlicht
Nudeln zu essen, glaube ich an sowas nicht :-)
Post by Stefan Ungemach
Es empfiehlt sich natuerlich, hierbei nicht wild herumzuprobieren,
sondern auf die erfahrene Leute [...]zu setzen. Ich kenne z.B. so
einen, der in >40 Jahren
Dutzende Traber und Springpferde zu unzaehligen Siegen gefuehrt hat -
das ist unser Stallbetreiber.
Tja, aber Erfahrung erhält man nur durch Versuch und Irrtum. Dabei darf
man auf Erfahrungen anderer natürlich gerne aufbauen, aber etwas zu
machen, weil es immer schon so gemacht wurde ( im Reitsport eine nicht
selten anzutreffende Geisteshaltung) --- da stünden die Pferde immer
noch in Ständern und entwurmt würde mit Möhrensaft...

Gruß,
Oliver
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
Stefan Ungemach
2004-12-08 20:31:46 UTC
Permalink
Und jede Standardmischung (...) ist *energieaermer*.
...nämlich den Waschzettel griffbereit. Die Pellets enthalten 9.5 MJ
Energie und 75 g vRP, verglichen mit Hafer (11,5 / 85) also insgesamt
weniger an Energie *und* Eiweiß, dafür mehr Rohfaser.
Ja und? Sag' ich doch :-)
für Geschmack und Zusammenhalt. Der Vorteil ist die Mineralisierung
und die einfache Fütterung. Das es aber irgendeinen sonstigen Vorteil
gäbe, der diese Pellets notwendig machte, wäre zu zeigen.
Sooo nebensaechlich ist die Mineralisierung nicht; in einer 1:1
Mischung Hafer/Eggersmann Kombi ist *dadurch* naemlich - zusammen mit
der "normalen" Heumenge, u.a. das Ca/P-Verhaeltnis ausgeglichen. *Ohne*
pelletiertes Mischfutter ist das fuer Pferde ab leichter Arbeit
uebrhaupt nicht zu schaffen - wie ich nach dem letzten (langen) Abend
weiss, an dem ich mal wieder unsere Rationen durchgerechnet und
optimiert habe...

Zusammen mit dem erhoehten Rohfaseranteil und den praxisgerechteren
Energie-/Eiweissmengen kommen da, wie ich finde, schon so einige
Vorteile zusammen.
jau, so gibt es z.B. Menschen, die keine Kirschen vertragen. Wenn
diese Kirschen essen, zeigen sie alle Zeichen einer Allergie. Ich
kenne aber niemanden, der nach dem Verzehr von Kirschkuchen
unkontrollierbar wäre oder überragende Sportleistungen zeigte, so wie
es von Hafer behauptet wird --- individuell hin oder her :-)
Von Kirschen vielleicht nicht - aber auf Alkohol beispielsweise
reagieren Menschen in den unterschiedlichsten Formen. Der vor Jahren in
einem Spielfilm verwurstete Begriff der "alkoholischen Intoxikation"
ist keine Erfindung des Drehbuchautors. Abgesehen davon wuerde ich
allergische Reaktionen keineswegs unterschaetzen - die koennen auf den
Kreislauf, den Stoffwechsel, den Energiehaushalt, sowie ganz allgemein
das Befinden und die Psyche durchschlagen.

Es ist ja auch nicht so, dass *jedes* Pferd (oder auch nur ein
nennenswerter Anteil davon) dermassen "vom Hafer gestochen" wuerde,
dass hieraus reiterliche Probleme resultieren (dagegen haben viele
Reiter bereits bei einem ganz normale Erhaltung genuegend gefuetterten
Pferd solche Probleme) - aber die Beobachtung, dass es sowas *gibt*,
kann nicht so abwegig sein, wenn sie bereits seit dem vorletzten
Jahrhundert in einem Sprichwort artikuliert wird.
Du meinst also, zwei *Kraft*futterrationen ( Raufutter bleibt also
konstant), die beide hinsichtlich des Nährstoffgehaltes gleich sind,
würden das Verhalten des Pferdes beinflussen, ohne das anregende
Stoffe wie z.B. in angekeimter Gerste im Spiel wären?
Nein, keineswegs - aber zwei Kraftfutterrationen mit unterschiedlichen
Naehrstoffgehalten, bei denen jeweils die wichtigsten Eckdaten
(verdauliche Energie, Eiweissgehalt, Ca/P-Verhaeltnis etc.) im Rahmen
der ja nicht sonderlich engen "Sollfenster" liegen, *koennen* - je nach
Pferd! - sogar sehr unterschiedlich wirken.

Und wenn alle Naehrstoffe gleich waeren, sind's sowieso - in diesem
Sinne - keine unterschiedlichen Kraftfutterrationen mehr
gerade mit dieser These werben: Solange es im wissenschflich bestens
begeleiteten Humansport üblich ist, zur Wettkampfvorbereitung
schlicht
Nudeln zu essen, glaube ich an sowas nicht :-)
Brauchst Du ja auch nicht. Solange andererseits die Rationsanpassung
bzw. -variation im von mir und den anderen Eleven meines "Haeuptlings"
betriebenen Sport *funktioniert* (und wir fuehren als Verein trotz mit
Abstand kleinster Aktivenzahl die regionale Erfolgsbilanz mit an),
praktiziere ich sie und gebe den Rat weiter, bedarfsweise auch mal was
anderes als 08/15-Haferrationen in Erwaegung zu ziehen :-)
darf man auf Erfahrungen anderer natürlich gerne aufbauen, aber etwas
zu machen, weil es immer schon so gemacht wurde (...)
da stünden die Pferde immer noch in Ständern
und entwurmt würde mit Möhrensaft...
Auch wenn's noch so lustig klingt <g> - nicht alles, was hinkt, ist ein
Vergleich. Denn "schon immer" wurde in diesem Fall Hafer in die Krippen
gehauen und bestenfalls die Menge erhoeht - die ersten zehn Jahre (und
auch noch spaeter) wurde mein Trainer mit seiner
Futterwiegerei, -mischerei und -experimentierfreude ueberall
belaechelt. Bestenfalls - grad die Bauern haben ihm den "Hafer ist das
einzig Senkrechte"-Evergreen auch mit abfaelligeren Worten (dafuer
nicht unbedingt in ganzen oder auch nur korrekt aufgebauten Saetzen)
quer in seine Rede serviert.

Mittlerweile sind seine Erfolge allerdings ueber Jahrzehnte konstant
und besser als die aller benachbarten Agrarsimpel - so dass man
inzwischen ausgesprochen aufmerksam auf seine Erfahrungen hoert. Wenn
er sie denn zum besten gibt - das Wort "Erfolgsgeheimnis" gibt's auch
im Bayrischen. Leider hat er die sechzig schon weit ueberschritten und
ich kann nur hoffen, noch moeglichst lange von seinem Wissen
profitieren zu koennen und wenigstens - fuer die Zukunft - zu erraten,
welche Theorie denn hinter seinen praktischen Empfehlungen steckt. Das
ist nicht immer leicht und deshalb auch nur begrenzt weitergebbar -
aber es haut hin!


Gruss
Stefan
--
Stefan Ungemach (www.ungemachdata.de)

"Die Intelligenz auf der Erde ist eine Konstante. Nur die Bevölkerung
wächst..."
o***@gmx.de
2004-12-09 16:15:03 UTC
Permalink
Post by Stefan Ungemach
Und jede Standardmischung (...) ist *energieaermer*.
Ja und? Sag' ich doch :-)
Mir war nicht klar, ob Du das nun als Vor- oder Nachteil siehst. Und
"alle" ist auch so eine Sache, classic-mix vom gleichen Hersteller hat
20% *mehr* Energie (obwohl es zugegebenerweise ein Müsli ist). Ob das
nun gut oder schlecht ist, hängt dann wohl von Rationsgestaltung ab,
da sind wir uns dann ja einig.
Post by Stefan Ungemach
für Geschmack und Zusammenhalt. Der Vorteil ist die
Mineralisierung
Post by Stefan Ungemach
und die einfache Fütterung. Das es aber irgendeinen sonstigen Vorteil
gäbe, der diese Pellets notwendig machte, wäre zu zeigen.
Sooo nebensaechlich ist die Mineralisierung nicht; in einer 1:1
Mischung Hafer/Eggersmann Kombi ist *dadurch* naemlich - zusammen mit
der "normalen" Heumenge, u.a. das Ca/P-Verhaeltnis ausgeglichen. *Ohne*
pelletiertes Mischfutter ist das fuer Pferde ab leichter Arbeit
uebrhaupt nicht zu schaffen
Also naja. Selbsverständlich gibt es viele Möglichkeiten, eine Ration
auch im Leistungsbereich zu gestalten, ohne auf pelletiertes Futter
zurückzugreifen und sehr wohl Ca/P oder Energie/Eiweiß einzuhalten.
Wenn man Arbeitzeit bezahlen muß, dann ist es trotz des Preises für
Pellets wohl in Summe die günstigste Lösung fertiges Mischfutter zu
nehmen.
Post by Stefan Ungemach
Zusammen mit dem erhoehten Rohfaseranteil und den praxisgerechteren
Energie-/Eiweissmengen kommen da, wie ich finde, schon so einige
Vorteile zusammen.
Ich weiß, daß Du ein Anhänger der selten anzutreffenden Meinung
bist, bei der Fütterung von Sportpferden könnte es zu einem
Eiweiß*mangel* kommen. Die Lehrmeinung geht davon aus, daß es eher zu
einem Überschuß kommt und deshalb energiereiche Futtermittel zu
bevorzugen wären.
Post by Stefan Ungemach
Es ist ja auch nicht so, dass *jedes* Pferd (oder auch nur ein
nennenswerter Anteil davon) dermassen "vom Hafer gestochen" wuerde,
dass hieraus reiterliche Probleme resultieren (dagegen haben viele
Reiter bereits bei einem ganz normale Erhaltung genuegend
gefuetterten
Post by Stefan Ungemach
Pferd solche Probleme) - aber die Beobachtung, dass es sowas *gibt*,
kann nicht so abwegig sein, wenn sie bereits seit dem vorletzten
Jahrhundert in einem Sprichwort artikuliert wird.
Das es eine Haferunverträglichkeit gibt, will ich auch nicht
bestreiten. Aber in etwa so häufig wie beim Menschen die
Kirschenallergie und wenn dann eine Stallgasse geschlossen sagt, ihre
Pferde würden wild und das läge am Hafer, kann ich nur schmunzeln.

Schaut man sich z.B. die Bestandteile des "haferfreien" Cool-Mix von
Eggersman an und stellt fest, daß neben Mais und Gerste
Haferschälkleie drin ist, dann denkt man sich seinen Teil. Aber die
Reiter sind glücklich und der Hersteller macht seinen Umsatz, was soll
es also.
Post by Stefan Ungemach
gerade mit dieser These werben: Solange es im wissenschflich
bestens
Post by Stefan Ungemach
begeleiteten Humansport üblich ist, zur Wettkampfvorbereitung
schlicht
Nudeln zu essen, glaube ich an sowas nicht :-)
Brauchst Du ja auch nicht. Solange andererseits die Rationsanpassung
bzw. -variation im von mir und den anderen Eleven meines
"Haeuptlings"
Post by Stefan Ungemach
betriebenen Sport *funktioniert* []
praktiziere ich sie und gebe den Rat weiter, bedarfsweise auch mal was
anderes als 08/15-Haferrationen in Erwaegung zu ziehen :-)
Das ich nicht der Anhänger von "Hafer über alles und sonst nix" bin,
weißt Du. Und ich denke, daß guter Fütterung die Basis für gute
Leistung ist. Wenn aber der Bedarf abgedeckt ist, dann glaube ich nicht
an geheimnisvolle Sondermischungen von Hersteller oder Futtermeister,
die die Leistungsbereitschaft nach oben (oder nach unten ;-) )
beeinflussen, Variationen des Rauhfutteranteiles mal außen vor.

Die grundsätzlichen Bedenken des OP, auf Pellets zu verzichten und
statt dessen Hafer einzusetzen, kann ich deshalb nicht teilen. Kannst
Du?
Post by Stefan Ungemach
Denn "schon immer" wurde in diesem Fall Hafer in die Krippen
gehauen und bestenfalls die Menge erhoeht - die ersten zehn Jahre (und
auch noch spaeter) wurde mein Trainer mit seiner
Futterwiegerei, -mischerei und -experimentierfreude ueberall
belaechelt. Bestenfalls - grad die Bauern haben ihm den "Hafer ist das
einzig Senkrechte"-Evergreen auch mit abfaelligeren Worten (dafuer
nicht unbedingt in ganzen oder auch nur korrekt aufgebauten Saetzen)
quer in seine Rede serviert.
Gerade deshalb wundert mich ja, warum Du Dich gegen Experimentieren
aussprichst. Die Annahme, niemand sonst fände den Gral der Fütterung,
ist es ja wohl nicht? Den meisten Reitern ist es zu mühsam sich damit
zu beschäftigen und ja, die sollen und müssen sich dann eben auf
jemanden verlassen.

Gruß,
Oliver
Stefan Ungemach
2004-12-09 21:19:29 UTC
Permalink
***@gmx.de wrote:

Hallo Oliver!
Post by o***@gmx.de
Also naja. Selbsverständlich gibt es viele Möglichkeiten, eine Ration
auch im Leistungsbereich zu gestalten, *ohne* auf pelletiertes Futter
zurückzugreifen und sehr wohl Ca/P oder Energie/Eiweiß einzuhalten.
Sei bitte so nett und rechne mir das mal vor. Pferd 600kg, Reiter 75kg,
je einaml für Erhaltung+leichte / Erhaltung+mittlere Arbeit. Heu und
Stroh stehen in beliebigen Mengen und guter Qualitaet (Heu ohne
Kraeuteranteile) zur Verfuegung. Kann ruhig per PM sein - ich will Dich
nicht vorfuehren, aber *ich* hab's nicht hinbekommen :-)
Post by o***@gmx.de
Ich weiß, daß Du ein Anhänger der selten anzutreffenden Meinung
bist, bei der Fütterung von Sportpferden könnte es zu einem
Eiweiß*mangel* kommen.
Wie kommst Du denn darauf? Ich muesste mich schon sehr irren - aber ich
bin ziemlich ueberzeugt, noch nie einen zu bekaempfenden Eiweissmangel
propagiert zu haben. Hoechstens einen gesteigeerten Eiweissbedarf in
der Wachstumsphase und/oder dem gezielten Auftrainieren von
Muskelmassen (eher bei Dressurpferden) - aber es gibt genug davon
selbst im Heu.

Ganz anders sieht's natuerlich mit der Energie aus - und ich habe
regelmaessig Phasen, in der die Pferde aufgrund ihres Trainingspensums
koerperlich abbauen, was dann durch eine Steigerung der Energiezufuhr
korrigiert wird. Nicht zuletzt deshalb habe ich stets daran zu gemahnen
versucht, dass es Koernerfutterarten wie Mais gibt, die
*energiereicher* und *eiweissaermer* als z.B. Hafer sind...
Post by o***@gmx.de
Die Lehrmeinung geht davon aus, daß es eher zu
einem Überschuß kommt und deshalb energiereiche Futtermittel zu
bevorzugen wären.
Sag ich doch :-)
Post by o***@gmx.de
Die grundsätzlichen Bedenken des OP, auf Pellets zu verzichten und
statt dessen Hafer einzusetzen, kann ich deshalb nicht teilen. Kannst
Du?
Wie gesagt, das Ca/P-Verhaeltnis...
Post by o***@gmx.de
Gerade deshalb wundert mich ja, warum Du Dich gegen Experimentieren
aussprichst.
Nicht gegen Experimentieren, sondern gegen *wildes* Experimentieren.
Damit meine ich, dass einer, der in einigen Phasen seines Lebens *ein*
Pferd besitzt und, wenn er Glueck hat, dessen Fuetterung wirklich
kontrollieren kann (Du brauchst nicht glauben, dass Anweisungen alleine
das Stallpersonal in Absenz der Besitzer wirklich beeindrucken),
vermutlich eher ins Klo greifen wird, wenn er ueber Versuche mit diesem
eigene Erfahrungen nach der Methode Trial&Error sammeln will.

Einer, der in den vergangenen 40 Jahren immer 5-6 eigene Pferde hatte
und dazu ueber viele Jahre in Staellen mit dem Zehnfachen in Vollzeit
arbeitete, kann da ganz andere Erfahrungen sammeln - beispielsweise
indem er *geringe* Variationen an einer *grossen* Menge von Pferden
ausprobiert und so sehr viel zuverlaessigere Beobachtungen machen kann.


Gruss
Stefan
--
Stefan Ungemach (www.ungemachdata.de)

"Die Intelligenz auf der Erde ist eine Konstante. Nur die Bevölkerung
wächst..."
o***@gmx.de
2004-12-10 13:13:35 UTC
Permalink
Hallo Stefan!
Post by Stefan Ungemach
Post by o***@gmx.de
Also naja. Selbsverständlich gibt es viele Möglichkeiten, eine Ration
auch im Leistungsbereich zu gestalten, *ohne* auf pelletiertes Futter
zurückzugreifen und sehr wohl Ca/P oder Energie/Eiweiß
einzuhalten.
Post by Stefan Ungemach
Sei bitte so nett und rechne mir das mal vor. Pferd 600kg, Reiter 75kg,
je einaml für Erhaltung+leichte / Erhaltung+mittlere Arbeit. Heu und
Stroh stehen in beliebigen Mengen und guter Qualitaet (Heu ohne
Kraeuteranteile) zur Verfuegung.
Also, ich berechne mit diesen Angaben für leichte Arbeit einen Bedarf
von 96 MJ Energie und 470 g vRP bzw bei mittlerer Arbeit 140MJ / 700g

Eine Ration für leichte Arbeit, mit Rücksicht auf die Haferfans unter
uns ganz klassisch :-)

6 kg Heu
2 kg Stroh
3,5 kg Hafer
100 g Mineralfutter

Ergibt 94 MJ Energie, 580 g vRp (Verhältnis 6,2), Ca/P 1,5 also alles
im grünen Bereich.

Für die mittlere Arbeit wäre ein Vorschlag

6 kg Heu
2 kg Stroh
6 kg Hafer
2 kg Rübenschnitzel
100 g Mineralfutter

macht 145 MJ, 922 g (6,3), Ca/P 1,5, sollte auch funktionieren.
Gruß,
Oliver
Katharina Fuhrmann
2004-12-12 19:49:50 UTC
Permalink
Post by Stefan Ungemach
Hallo Oliver!
Post by o***@gmx.de
Also naja. Selbsverständlich gibt es viele Möglichkeiten, eine Ration
auch im Leistungsbereich zu gestalten, *ohne* auf pelletiertes Futter
zurückzugreifen und sehr wohl Ca/P oder Energie/Eiweiß einzuhalten.
Sei bitte so nett und rechne mir das mal vor. Pferd 600kg, Reiter 75kg,
je einaml für Erhaltung+leichte / Erhaltung+mittlere Arbeit. Heu und
Stroh stehen in beliebigen Mengen und guter Qualitaet (Heu ohne
Kraeuteranteile) zur Verfuegung. Kann ruhig per PM sein - ich will Dich
nicht vorfuehren, aber *ich* hab's nicht hinbekommen :-)
Vielleicht meint er ja, daß man Futterkalk unters Futter mischen kann
und dazu _keine_ Pellets braucht. Ansonsten könnte ich es mir auch nicht
vorstellen....
Post by Stefan Ungemach
Einer, der in den vergangenen 40 Jahren immer 5-6 eigene Pferde hatte
und dazu ueber viele Jahre in Staellen mit dem Zehnfachen in Vollzeit
arbeitete, kann da ganz andere Erfahrungen sammeln - beispielsweise
indem er *geringe* Variationen an einer *grossen* Menge von Pferden
ausprobiert und so sehr viel zuverlaessigere Beobachtungen machen kann.
Wenn er es denn selbst macht und machen darf. Bei uns z.B. füttern die
Stallburschen und die Besitzer bestimmen, wie viel. Der Stallbesitzer
weiß vermutlich weniger gut, wie die Pferde reagieren, als die länger im
Dienst stehenden Burschen....

Kathi (die sich grad überlegt, ob sie sich die Supplemente zulegen soll,
nachdem endlich die neue Auflage erschienen ist)
Chris Cramer
2004-12-22 11:52:21 UTC
Permalink
Moin,

ich habe zwar noch nie was in dieser Group geschrieben, aber wenn ich den
Satz
[...] Pellets sind
Mist, Du weißt nicht was drin ist, die Zusammensetzung steht meistens nicht
drauf und auch wenn, würde ich mich nicht drauf verlassen. Ich habe neulich
einen Fernsehbericht gesehen, in dem aufgedeckt wurde, dass in Pellets (zwar
für Rinder, aber wer weiß, ob es beim Pferdefutter anders ist) Tiermehl drin
ist... Bääääh! [...]
lese, dann fleigt mir einfach das Blech weg!

Wenn man bei einem professionellen und amtlichen Futterkändler Pellets
bezieht ist da sehr genau angegeben, was drin ist. Durch die Pelletierung
lässt sich genauestens bestimmen, was drin ist, viel genauer als bei
Pi-Mal-Daumen Fütterungen mit Hafer.

Aber egal. Das musste raus.

Chris.

Edith Loschmidt
2004-12-07 16:23:12 UTC
Permalink
Hallo Margit,
Post by Margit Telohe
Das ist primär eine Frage an die Futter-Experten unter Euch. Eine meiner
Freundinnen hat sich vor ca. 1 Woche ein junges Pferd (4,5) gekauft und in
einem Pensions-/Reitstall untergestellt. Bisher hatte das Pferd wohl täglich
Koppelgang und bekam nur Kraftfutter. Die Vorbesitzerin hatte ihr auch extra
noch gesagt, daß das Pferd keinen Hafer gewohnt sei. In dem neuen Stall hält
sich der Stallbesitzer leider nicht an die Anweisungen meiner Freundin und
füttert dem Pferd jetzt pro Mahlzeit eine Schüppe Hafer und eine Schüppe
Kraftfutter, dazu gibt es noch Heu. Er stellt sich auf den Standpunkt, daß
das Kraftfutter für das Pferd "schlimmer" sei als der Hafer. Meine Frage
dazu: welche Auswirkungen kann die plötzliche Fütterung von Hafer auf das
Pferd haben - insbesondere gesundheitliche? Hat jemand damit Erfahrung? Gibt
es irgendwelche wissenschaftlichen Abhandlungen?
entgegen landläufiger Meinung habe ich sehr wohl die Erfahrung gemacht,
dass *manche* Pferde auf Hafer stark reagieren. Das kann man aber nicht
generell sagen.

Normalerweise wiegt irgendein Müsli mehr als Hafer und die
Fütterungsempfehlungen sind in kg angegeben. Daher hat eine Schüppe
Mischfutter einen anderen Energiewert als eine Schüppe Hafer. Vom
gesundheitlichen Standpunkt ist Hafer sicher ein gutes Futtermittel.

Wenn die Vorbesitzerin allerdings davor gewarnt hat, dann hat sie
vielleicht negative Erfahrungen gemacht. Es wäre sicher sinnvoller, nur
langsam etwas Mischfutter durch Hafer zu ersetzen und zu schauen, wie
das Pferd reagiert.
Post by Margit Telohe
Idiotischerweise kommt das Pferd jetzt auch nicht auf die Weide, weil es
vorne einen leicht überstehenden Korrekturbeschlag hat, den es sich nach
Meinung des Stallbesitzers abtreten könnte. Es ist klar, daß es irgendwann
zuviel Energie haben wird und dann vermutlich leicht explodiert.
Wenn das Pferd keinen Koppelgang hat, dann sollte das Kraftfutter (da
zählt eigentlich auch der Hafer dazu) auf alle Fälle herabgesetzt
werden, weil es sonst eben explodieren könnte.

LG
Edith
Katje Binder
2004-12-10 17:45:51 UTC
Permalink
On Mon, 6 Dec 2004 17:57:21 +0100, "Margit Telohe" <***@gmx.de>
wrote:

Hallo Margit *wink*
Post by Margit Telohe
füttert dem Pferd jetzt pro Mahlzeit eine Schüppe Hafer und eine Schüppe
Kraftfutter, dazu gibt es noch Heu. Er stellt sich auf den Standpunkt, daß
das Kraftfutter für das Pferd "schlimmer" sei als der Hafer.
Na ja, da sollte man schon wissen, was das fuer ein "Kraftfutter" ist
- Pellets? Muesli? Welche Sorte? Und wieviel ist "eine Schueppe"? Ein
Kilo? Nebenbei bemerkt ist Hafer ja auch ein Kraftfutter ;-)
Post by Margit Telohe
Idiotischerweise kommt das Pferd jetzt auch nicht auf die Weide, weil es
vorne einen leicht überstehenden Korrekturbeschlag hat, den es sich nach
Meinung des Stallbesitzers abtreten könnte. Es ist klar, daß es irgendwann
zuviel Energie haben wird und dann vermutlich leicht explodiert.
Ich finde es nicht schlimm, wenn Pferde Hafer bekommen; ploetzliche
Futterumstellungen kann man manchmal halt nicht vermeiden (wobei es
IMHO beim Rauhfutter zB bei der Umstellung von Heu auf Silage viel
schlimmer ist, schon wegen der Mengen).
Wenn Deine Freundin der Ansicht ist, dass das Pferd "kirre" wird,
sollte sie fuer viel Bewegung sorgen. 24 Stunden Box und volle
Fuetterung ist immer Schei**e, auch wenn man keinen Hafer fuettert.

Meine beiden Grossen bekommen Hafer pur und stehen nur stundenweise
auf der Weide. Dafuer haben sie aber einen grossen Paddock zum
Beine-vertreten und werden 5mal in der Woche geritten. Doof im Kopf
werden sie nur, wenn sie mal nicht auf die Weide konnten. Das hat dann
aber wohl eher weniger mit den paar Haferkruemeln zu tun (Apollo
bekommt 2-2,5 kg, Kira eins).
Hafer wird viel zu oft verteufelt...
Post by Margit Telohe
ein paar Ställe im Süden von Münster, mit denen Ihr Erfahrung habt (geht,
geht nicht) (Katje? Ellen?)
Hm, im Sueden von Muenster faellt mir nix Gescheites ein. Nur im
Nordosten ;-)

Liebe Gruesse,

Katje + die Rasselbande
Margit Telohe
2004-12-10 18:06:50 UTC
Permalink
Hallo Katje,
Post by Katje Binder
Na ja, da sollte man schon wissen, was das fuer ein "Kraftfutter" ist
- Pellets? Muesli? Welche Sorte? Und wieviel ist "eine Schueppe"? Ein
Kilo? Nebenbei bemerkt ist Hafer ja auch ein Kraftfutter ;-)
Sorry - ich setze halt Kraftfutter immer als Synonym für Pellets und
ähnliches. Hafer ist bei mir halt Hafer. Ist ne Schwäche im Ausdruck ;-) Zum
Rest habe ich in den anderen Postings mehr geschrieben.
Post by Katje Binder
Wenn Deine Freundin der Ansicht ist, dass das Pferd "kirre" wird,
sollte sie fuer viel Bewegung sorgen. 24 Stunden Box und volle
Fuetterung ist immer Schei**e, auch wenn man keinen Hafer fuettert.
DAS ist ein bißchen schwierig, wenn der Stallbetreiber ein Hirni ist, der
das Pferd nicht auf die Weide läßt, keine Paddockboxen zur Verfügung stellt
und man selbst ca. 10 Stunden am Tag arbeitet.
Post by Katje Binder
Post by Margit Telohe
ein paar Ställe im Süden von Münster, mit denen Ihr Erfahrung habt (geht,
geht nicht) (Katje? Ellen?)
Hm, im Sueden von Muenster faellt mir nix Gescheites ein. Nur im
Nordosten ;-)
Ja, da würde mir auch was einfallen. Aber das steht bei einem Umzug
überhaupt nicht zur Diskussion. Sie arbeitet mitten in der Stadt, wohnt in
meiner Nachbarschaft (also im Süden) und hat verständlicherweise keine Lust,
entweder jeden Tag die Reitklamotten mitzuschleppen oder zweimal quer durch
die Stadt zu müssen oder die Reitklamotten im Stall zu lagern (die meisten
Ställe haben auch keine vernünftigen Möglichkeiten, sich umzuziehen). Im
Moment schwankt sie zwischen dem Wunsch, ihrem Pferd wenigstens täglich
Auslauf bieten zu können und der Möglichkeit dort, wo sie jetzt steht zu
bleiben, weil z.B. ihr Freund dort ebenfalls auf einem Schulpferd Unterricht
nehmen kann. Der ist noch lange nicht so weit, daß er mal Unterricht auf
ihrem Pferd nehmen könnte. Ganz blöde Situation. Ich bin mal gespannt, wie
sich das entwickelt.

Liebe Grüße,
Margit (wie sah mein Pferd noch aus????? Ab Montag wird alles besser....)
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